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Braukulturland Franken
... wo Hopfen und Malz noch nicht verloren sind
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Die Geschichte vom tragischen Tod eines jungen Braunbärens
Mitwirkende:
Jungbär Bruno, Opferlämmer, finnische Bärenfänger, ein anonymes Killerkommando, der Bayerische Umweltminister(CSU)
und in einer kleinen Nebenrolle Papst Benedikt XVI.
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(1)
Am 20. Mai 2006 wurde der junge
Braunbär
(ursus arctos)
zum ersten Mal in Bayern gesichtet, nachdem er bereits am 18. Mai 2006 in der Nähe von
Reutte
(Tirol, Österreich) auf seiner Wanderung durch Tirol in Richtung bayerischer Grenze beobachtet wurde. Nach 170 Jahren lebte in Bayern wieder ein Bär in freier Wildbahn. Der letzte bayerische Bär wurde im Jahre 1835 von dem Forstamtsaktuar Ferdl Klein im Ruhpoldinger Tal erlegt. Durch die Auswertung, der von dem zugewanderten Bären hinterlassenen Spuren (Haare, Losung), fanden Wildbiologen schnell heraus, dass
«Meister Petz» einen weiten Weg zurückgelegt hatte. Der Braunbär begann seine Wanderung im norditalienischen
Trentino, wo im Naturpark
Adamello-Brenta
seit zehn Jahren mit einem Etat von zwei Millionen Euro das Projekt «Life Ursus» für die
Wiederansiedlung von Bären durchgeführt wird. Eine genetische Analyse der Bärenhaare durch das Südtiroler
Amt
für Jagd und Fischerei ergab, dass es sich bei dem nach Bayern eingewanderten Bären um den Erstgeborenen der Bärin «Jurka» und dem Bären «Joze» handelt, die beide im Rahmen des Projekts von Slowenien ins Trentino umgesiedelt wurden. Im Projekt wurde der Bär deshalb unter der offiziellen Bezeichnung «JJ1» geführt. Die bayerischen Medien gaben ihm jedoch liebevoll den Namen
«Bruno» (ital.: braun; deutscher
Vorname).
Der oberfränkische CSU-Landtagsabgeordnete und Bayerische Staatsminister für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Dr. jur. Werner
Schnappauf
(CSU) erklärte am 18. Mai 2006 auf einer Tagung der Internationalen
Alpenschutzkommission in
Bad
Hindelang
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"Der Braunbär ist in Bayern willkommen."
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(2)
In den folgenden Wochen stromerte «Bruno» im deutsch-östereichischen Grenzgebiet durch das alpine Gelände von Bayern und Tirol auf der Suche nach einem Revier, in dem er heimisch werden konnte. Auf seinen Streifzügen wurde «Bruno» aber auch hungrig und begab sich auf Nahrungssuche. Leider stillte «Bruno» seinen Hunger nicht nur mit pflanzlicher Nahrung, wie dem
Bärlauch
(allium ursinum), der in dieser Jahreszeit üppig zu finden war. Mit seinem natürlichen Instinkt als Raubtier riss er Schafe auf der Weide, brach aber auch in Hühner- und Hasenställe in der Nähe menschlicher Siedlungen ein. Zum Nachtisch bevorzugte «Bruno» hin
und wieder Honigwaben aus Bienenstöcken. Dieses «auffällige» Verhalten bei der Nahrungssuche führten Bärenfachleute auf Fehler seiner Mutter «Jurka» bei der Erziehung des jungen Braunbären zurück. Der Bärenfachmann und Diplom-Wildbiologe Dr. Felix
Knauer von der
Freiburger
Universität erklärte, dass es auch in Österreich immer mal wieder vorkomme, dass die dort in Freiheit lebenden Bären in Gegenden mit Schafen ein Tier rissen. Dem bayerischen Bären sei es jedoch anerzogen, sich seine fleischliche Nahrung in der Nähe von menschlichen Siedlungen zu suchen. Eine solche Konditionierung sei nur noch schwer umzukehren
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(1)
Bärlauchfeld, abgestürzter Hirsch (Fallwild), Bärenlosung mit Rückständen von unverdauten Beeren
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Seine Kollegin, Diplom-Wildbiologon Petra
Kaczensky,
Mitglied der Bären-Task-Force des Bayerischen
Umweltministeriums,
ergänzte, man habe durch die Untersuchung von Bärenkot festgestellt, dass Bären sich normalerweise bis zu 80 Prozent von Pflanzen (Gras, Kräuter, Eicheln, Kastanien, Nüsse und Wurzeln) ernähren. Auch Bienen, Wespen und Ameisen stehen auf dem Speiseplan. Weil Bären keine schnellen Jäger sind, besteht die Fleischnahrung hauptsächlich aus
Fallwild
oder kranken Tieren, die nicht schnell genug fliehen können.
Mit seinem ungewöhnlichen Verhalten machte sich der eingewanderte Jungbär in den Augen der bayerischen Behörden jedoch zum «Problembären» und
"tatzierte" damit sein eigenes Todesurteil. Die Bayerische Staatsregierung wollte kein Raubtier in den Bergen, sondern eher eine Art von niedlichem Teddybär, den die Wanderer, Nordic-Walker und Mountain-Biker, die immer mehr die Natur der Bergwelt belasten, streicheln können, wenn er ihnen zufällig über den Weg läuft.
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(2)
Erstes Foto vom jungen Braunbären «Bruno» in Bayern, Tatzenabdruck, Bärenhaare am Stacheldraht, Bärenlosung, bayerisches Opferlamm und -zicklein
Video
beitrag
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(3)
Jungbär «Bruno» wurde vom Bayerischen
Umweltministerium
sofort als gefährlich für Menschen, Weide- und Haustiere eingestuft und die ordnungsrechtlichen
Schritte zur Erteilung einer
Abschussgenehmigung
für den Braunbären eingeleitet. Der Bayerische Umweltminister Werner
Schnappauf
verkündete am 22. Mai 2006 in München, nur vier Tage nachdem er «Bruno» in Bayern willkommen geheißen
hatte:
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"Der Bär ist zu einem Problembären geworden. Der Bär ist ganz offensichtlich außer Rand und Band"
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und verfügte den Abschuss des zotteligen Einwanderers. Sofort nach dieser Verlautbarung aus dem Bayerischen
Umweltministerium
regte sich breiter Protest nicht nur bei den Umwelt- und Tierschutzverbänden, sondern in der gesamten bayerischen Bevölkerung. Selbst Münchens
Ordinariatssprecher
Winfried Röhmel wies darauf hin, dass der aus Bayern stammende Papst
Benedikt XVI.
den Bären in seinem Wappen führt. Bei diesem Bären handelt es sich dabei um den Freisinger
Korbiniansbären,
der auf eine Episode im Leben des gleichnamigen
Bischofs
zu Anfang des 8. Jahrhunderts zurückgeht. Röhmel schrieb in einer launigen Pressemitteilung:
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"Der Papst hat mit der Aufnahme des Bären in sein Wappen mit hoher Autorität das Heimatrecht
des Bären in Bayern neu bekräftigt." |
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(3)
Der (bayerische) Papst Benedikt XVI. (Joseph Ratzinger) und sein
Wappen
mit dem Korbiniansbären,
der Korbiniansbär im Wappen der Stadt
Freising
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(4)
Überrascht von der allgemeinen Empörung über den beabsichtigten Abschuss des Bären, ruderte der Bayerische CSU- Ministerpräsident Dr. jur. Edmund
Stoiber
zurück und wollte ihn nun lieber lebend fangen. Edmund Stoiber erklärte «Bruno» zur Chefsache und wies seinen Umweltminister an, die
Abschussgenehmigung
vorerst auszusetzen. Als fürsorglicher Landesvater klärte der Bayerische Ministerpräsident dann sein Volk schnell noch über das Wesen der Bären im Allgemeinen und «Brunos» im Besonderen auf. Mit dieser kleinen
Bärenkunde
Stoibers wurde «Bruno» im Volk dann endgültig zum Kultbären. Ein Sprecher des Bayerischen Umweltministeriums teilte der Öffentlichkeit mit, dass in Absprache und Zusammenarbeit mit dem österreichischen Bundesland
Tirol
ein finnisches Bärenjägerteam mit speziell ausgebildeten Hunden nach «Bruno» suchen soll, um ihn lebend zu fangen. Anschließend soll «Bruno» in ein gesichertes Wildgehege in Bayern oder zurück nach Südtirol gebracht werden. Dem finnischen Team werde der Professor für Wildtiermedizin und Artenschutz Dr. Chris
Walzer
von der veterinärmedizinischen Universität
Wien,
der «Bruno» mit einem Narkosegewehr außer Gefecht setzen soll, ein Bärenanwalt der Österreichischen
Bundesforste
und der Wildbiologe und Bärenexperte Dr. Felix
Knauer
von der Universität
Freiburg
beigestellt. Die Dauer der Suche nach «Bruno» durch die finnischen Bärenfänger wurde vertraglich auf maximal zwei Wochen festgelegt und die artenschutzrechtliche
Abschussgenehmigung
für diesen Zeitraum ausgesetzt. Nach Schaffung der umfangreichen naturschutz- und jagdrechtlichen sowie versicherungstechnischen Voraussetzungen sei der Vertrag mit den Finnen unter Dach und Fach.
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(4)
Sogar
Aloysius
im Himmel unterbricht sein Harfenspiel und Frohlocken und hört erstaunt zu,
wie Edi und Schnappi das Problem mit dem «Problembären» zu erklären versuchen.
Bitte klicken Sie den Lautsprecher und hören Sie mit ...
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(5)
Der Versuch, mit mehreren Suchtrupps aus einheimischen und geländekundigen Jägern, den jeweiligen Aufenthaltsort des Braunbären zu lokalisieren, um ihn irgendwie unschädlich (betäuben oder töten) zu machen, führte zu keinem Erfolg. Ein bayerischer
Hersteller
von Kaffeesahne sponsorte eine Spezialbärenfalle, welche die Umwelt- und Artenschutzorganisation
«WWF»
(World Wide Fund for Nature) bei Grizzly-Experten im US-Bundesstaat
Montana
am 25. Mai 2006 in Auftrag gegeben hatte und ließ sie am 07. Juni 2006 aus den USA einfliegen. Geht der Bär in diese Falle, kann er darin auch mit einem Hubschrauber abtransportiert werden. Ein geländetaugliches Zugfahrzeug bringt die Falle zu ihrem Einsatzort. Leider funktionierte die Hightec-Falle anfangs noch nicht so richtig und wurde deshalb nur für Werbezwecke der Sponsoring-Firma eingesetzt. Der Vorschlag, «Bruno» eine junge Bärin zur Seite zu stellen, in der Hoffnung, dass «Bruno» dann sein halbstarkes und auffälliges Verhalten ablegen würde, war nicht umzusetzen, weil der zweijährige
«Bruno» noch nicht geschlechtsreif war. Aus diesem Grund waren auch die Sprühdosen mit Sexuallockstoffen für Bären nutzlos, welche später das finnische Expertenteam im Gepäck hatten.
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Amerikanische Hightec-Bärenfalle der Naturschutzorganisation «WWF», gesponsort von einem bayerischen Hersteller von Kaffeesahne
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(5.1) Die
Schlossbrauerei
in Stein an der Traun im
Chiemgau hatte eine
Prämie
in Höhe von 5.000 € für den erfolgreichen Lebendfang des jungen Braunbären auf dem Gebiet des Freistaates Bayern ausgelobt, um die anschließende Umsiedlung des Bären in ein Freigehege oder einen Wildpark zu unterstützen. Mit zusätzlichem Freibier der Brauerei sollte nach geglückter Bärenjagd für die Bärenfreunde ein Helferfest im bayerischen Oberland organisiert werden. Leider konnte dies vom Bayerischen Umweltminister Dr. Werner
Schnappauf
mit der ihm eigenen Brechstangen-Mentalität erfolgreich verhindert werden!
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(5.1)
Ein für Tiere
- Steiner Biere!
(Bitte fahren Sie mit der Maus über das Bild ...)
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(6)
Am 10. Juni 2006 traf im Laufe des Tages eine vierköpfige finnische Suchmannschaft mit fünf
«Karelischen
Bärenhunden»
in München ein. Diese robuste Hunderasse, die auf finnisch «Karjalankarhukoira» heißt, wird vor allem zur Jagd auf Elch und Bär verwendet. Die Hunde, mit einem scharfen Geruchssinn, sehr guten Orientierungssinn, Mut und Hartnäckigkeit ausgestattet, sind passionierte Jäger, die vom Menschen allein losgeschickt werden und das Wild bellend stellen. Gegen Abend reisten die Bärenexperten nach Innsbruck weiter, weil «Bruno» zu diesem Zeitpunkt gerade in Tirol herumstreunte. Ein weiterer Bärenjäger kam mit seinem Hund später nach, sodass die komplette Suchmannschaft aus fünf Personen und sechs Hunden bestand. Beim Einsatz trugen die Bärenfänger eine gelbe Warnweste mit der Aufschrift «Jäljestäja»
(Spurensucher) und die Spürhunde ein orange-farbenes Leibchen in dem ein GPS-Sender steckte. Bei einem kurzfristig anberaumten Pressetermin wurden die finnischen Bärenexperten und ihre Suchhunde vorgestellt. Dabei konnte, außer den Namen der Spürhunde («Atte, Jeppe, Jimmy, Peni und
Raikum»), jedoch nicht viel in Erfahrung gebracht werden. Über die Hundeführer wurde nur gesagt, dass sie finnische Privatpersonen sind, die sich für diesen Einsatz Urlaub genommen hätten. Die finnischen Bärenfänger, die Augen hinter dunklen Sonnenbrillen versteckt, schauten wortlos und mit reglosen Mienen stur geradeaus in "unendlich weite Fernen". Insgesamt eine etwas seltsame Veranstaltung, berichteten Teilnehmer dieser Pressekonferenz.
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(7)
Der Auftrag an die finnischen Bärenjäger, den jungen Braunbären zu betäuben und nur bei Gefahr für das eigene Leben zu töten, rief bei den Mtgliedern des Suchtrupps Befremden hervor, da sie so etwas vorher noch nie gemacht und deshalb auch keine Erfahrung darin hatten. Bei seinem ersten Einsatz wäre es dem Suchtrupp fast gelungen, «Bruno» in Tirol zu stellen. Der Inhaber des Jagdreviers, in dem sich «Bruno» aufhielt, verweigerte der Suchmannschaft aber das Betreten und die Durchquerung seines Reviers. Bis die rechtliche Situation geklärt werden konnte, war «Bruno» natürlich schon über alle Berge. Damit eine solche Panne (zumindest in Bayern) nicht wieder vorkommen konnte, rief der Bayerische
Landesjagdverband
alle Verbandsmitglieder auf, der Suchmannschaft ungehinderten Zutritt zu den Jagdrevieren zu gestatten. Um den finnischen Bärenexperten im Falle des Falles die Jagd auch im Oberland zu erleichtern, hatte darauf hin auch das
Landratsamt
Garmisch-Partenkirchen eine
Allgemeinverfügung
erlassen, die besagte, dass das Bäreneinsatzteam jedes Grundstück im Landkreis auf der Jagd nach dem Braunbären ohne Weiteres
betreten darf. Die Verfügung trat am 14. Juni 2006 in Kraft. Man muss sich schon fragen, warum das Bayerische
Umweltministerium
solche bürokratischen Hürden nicht schon im Vorfeld der Suchaktion aus dem Weg geräumt hatte.
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(5.2)
Auch Suchtrupps mit einheimischen und ortskundigen Förstern und Jägern
beteiligten sich erfolglos an der Suche nach «Bruno»
(Bild mitte - Walter Echter, Revierförster in Partenkirchen)
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(8)
Während der gesamten Dauer der Suchaktion durch das finnische Expertenteam wurde der Jungbär von allen möglichen Personen mehrfach gesichtet, fotografiert und manchmal auch verfolgt. Am 15. Juni 2006 wurde
«Bruno» auf einer Bundestraße am bayerischen
Sylvensteinsee
von einem Auto gestreift, am 17. Juni 2006 streunte «Bruno» sogar durch den bayerischen Luftkurort
Kochel
am See und ruhte sich vor einer unbesetzten Polizeistation aus. Auch «Bruno» selbst gab deutliche Hinweise (gerissene Schafe, geplünderte Bienenstöcke, usw.) auf seinen jeweiligen Aufenthaltsort. Trotzdem gelang es den finnischen Bärenjägern nur zweimal in Erfolg versprechender Nähe des Bären zu gelangen. Beide Male von den Spürhunden gestellt (am 16. Juni 2006 im bayerischen
Brauneckgebiet
und am 21. Juni 2006 in der Nähe der Ortschaft
Brandenberg
im Bezirk Kufstein in Tirol unweit des Achensees), konnte «Bruno» seinen Häschern aber entwischen, bevor sie mit dem Narkosegewehr vor Ort waren und auf Schussweite an den Bären herankamen. Wie die Regierung von
Oberbayern
am 16. Juni 2006 mitteilte, wurde, wegen der "aufgetretenen Schwierigkeiten mit Neugierigen und Medienvertretern" im jeweiligen Suchgebiet, von den betroffenen Landratsämtern ein
Betretungsverbot
für die Gebiete erlassen, in denen sich die finnische Mannschaft mit ihren Suchhunden gerade im Einsatz befindet. Auch die Kabinenseilbahn auf das 1556 Meter hohe Brauneck musste auf Anordnung der Behörden den Betrieb vorläufig einstellen. Wer dem Bärensuchtrupp im bayerisch-österreichischen Grenzgebiet zu nahe kam, musste mit einer Geldbuße in Höhe von 5.000 Euro rechnen. Aber auch diese Maßnahme änderte nichts an der wenig erfolgreichen Suche. «Bruno» foppte die finnischen «Pannenjäger», für die es zu heiß, zu nass oder zu dunkel war, um ihn aufzuspüren und zu stellen.
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(6)
Finnischer Bärenjäger mit Spürhund «Peni», "Sichtvermerk" im Bärental bei
Sautens
(Bezirk Imst) in Tirol, Bärentalhütte
Im «Sautner Forchet» soll «Bruno» am 09. Juni 2006 einen Wildhasen geköpft haben
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(9)
Als Begründung für den Misserfolg wurde meistens die jeweilige Wetterlage bemüht: Bei Sonnenschein litten die hochsensiblen «Karelischen
Bärenhunden»
unter der Hitze und konnten deshalb der Fährte nicht lange folgen oder die Fährte hatte sich bei der intensiven Sonneneinstrahlung zu schnell verflüchtigt; bei schlechtem Wetter konnten die Hunde wegen der Regenfälle keine Witterung aufnehmen. Außerdem würden die finnischen Suchhunde im steilen und felsigen Gelände zu schnell ermüden. Am 13. 06. 2006 (Dienstag) brachen die Finnen mit ihren Hunden gegen Mittag die Bärenhatz im
Karwendelgebirge
ab und nahmen sich für den Rest des Tages hitzefrei. Schon bald nach Ankunft der Bären(Elch)hunde wurde deren Fell kurz geschoren, damit sie die sommerlichen Temperaturen in Bayern besser ertragen konnten. Nach einer unbestätigten Radiomeldung hatte die Bayerische Staatsregierung die Bitte um Luftunterstützung eines Hubschraubers mit Wärmebildkamera abgelehnt mit der Begründung, dass diese Technik zur Sicherung der Fußabllweltmeisterschaft in Bayern benötigt würde und da nicht abgezogen werden könne. Am 20. Juni 2006 wird der finnischen Suchmannschaft ein normaler Polizeihubschrauber zur Verfügung gestellt, damit die Mobilität der Bärenfänger rund um die Uhr gewährleistet sei. Die Suchaktion nahm immer bizarrere Formen an. Eine Nacht lang suchten die Finnen nicht den Bären, sondern einen ihrer Hunde. Der satellitengestützte Ortungssender des Hundes spielte zwischen den Felsen verrückt. Am nächsten Morgen brachten Forstarbeiter den Suchhund «Jeppe», der bei ihnen Zuflucht gesucht hatte, unversehrt zu seinem Herrn zurück. Der tapfere Spürhund hatte «Bruno» am Mittwochabend in der
Kaiserklamm im
Brandenbergtal
(Tirol) aufgespürt und folgte seiner Fährte die ganze Nacht allein bei widriger Witterung mit starkem Regen und Hagelschlag.
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(7)
Finnische Bärenfänger im Einsatz, Karelische Bärenhunde mit GPS-Sender, Wiener Betäubungsspezialist mit Narkosegewehr
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(10)
Das Bayerische
Umweltministerium
ordnete schließlich den Abbruch der (gewollt?) erfolglosen Fangversuche an und verfügte, "wegen der großen Gefahr für den Menschen", am 23. Juni 2006 eine neue, ab dem 25. Juni 2006 geltende,
Abschußgenehmigung,
weil es keine vernünftige Fangmethode mehr gebe. Das Todesurteil für den jungen Braunbären war unwiderruflich. Am 24. Juni 2006 reiste das gesamte finnische Bärenfangteam mit seinen völlig erschöpften Spürhunden müde und frustiert zurück in die Heimat. Während ihrer Suche durchstreifte die Truppe 500 Kilometer zu Fuß in gebirgigem Gelände abseits der Wege und erklomm dabei mehr als 10.000 Höhenmeter. Die Spürhunde durchschnüffelten eine Fläche von ca.1000 qkm. Die Kosten der Suchaktion in Höhe von ca. 70.000 Euro teilen sich die Steuerzahler aus Bayern und Tirol. Ursprünglich war geplant, dass zwei Bärenjäger und drei Spürhunde noch bis zum 26. Juni 2006 abends die Suche nach «Bruno» fortsetzen sollten. Der Sprecher des Bayerischen
Umweltministerium,
Dr. Roland Eichhorn, formulierte dazu folgenden bemerkenswerten Satz:
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"Bis dahin werden wir
prioritär
versuchen, den Bären zu fangen und zu betäuben."
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Hatte eine Gefangennahme des Bärens während der zwei Wochen dauernden Suche durch das finnische Expertenteam etwa keine Priorität?!? Eine genaue Analyse dieser erfolglosen Bärensuche legt nämlich den Verdacht nahe, dass die Bayerische Staatsregierung nie wirklich daran interessiert war, «Bruno» lebend zu fangen. Vielmehr könnte diese ganze komische Aktion nur als Alibi gedient haben, damit sich die Empörung in der Bevölkerung über die beabsichtigte Tötung des Tieres wieder legt. Man könnte dann ja schließlich sagen:
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"Schaut her, wir haben es ja versucht, aber leider waren unsere Bemühungen erfolglos."
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(11)
Am 24. Juni 2006 (Samstag) reiste die finnische Bärensuchmannschaft mit ihren Spürhunden
zurück nach Finnland. Obwohl das finnische Expertenteam während seiner zweiwöchigen Suche nach
«Bruno» mehr oder weniger immer genau wusste, in welchem Gebiet «Bruno» sich aufhielt, gelang es nicht, «Bruno» zu stellen und mit einem Narkosegewehr zu betäuben. Unmittelbar nach der Abreise der Finnen ereignete sich ein kleines, leider auch tragisches, Wunder, welches jedoch die Frage aufwirft, ob die bayerischen Behörden den Finnen bei ihrer Suche bewusst Steine in den Weg gelegt haben oder die Suchmannschaft schlicht und einfach mit ihrem Auftrag überfordert war. «Bruno» turnte am Samstag im
Rotwandgebiet
oberhalb des
Spitzingsees
im bayerischen Landkreis
Miesbach
herum. Am
Soinsee
begegnete er drei Mountainbikern, wich ihnen aber sofort aus und schwamm durch den tiefgrünen Bergsee in Richtung der
Großtiefentalalm.
Dort riss er ein Schaf und ließ sich bei seiner Brotzeit nicht einmal von fotografierenden Wanderern stören.
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(12)
Am 25. Juni 2006 (Sonntag) trieb «Bruno» weiterhin sein Unwesen im
Rotwandgebiet.
Er wusste nicht, dass zu diesem Zeitpunkt seine Häscher bereits in Rufbereitschaft standen, um ihn zu töten. Die Gäste des
Rotwandhauses
saßen gerade beim Abendessen, als gegen 20:30 Uhr «Bruno» vom Koch der Berghütte als erstem gesehen wurde. «Bruno» schlenderte unter dem Küchenfenster vorbei, um sich dann vor der Berghütte aufzuhalten, bis es dem Hüttenwirt Peter Weihrer gelang, den Bären durch lautes Rufen zu vertreiben. Dabei konnte «Bruno» auch zum letzten Mal fotografiert werden. Auf einer Wiese, wo er sich danach niederlassen wollte, wurde er von den Kühen vertrieben, berichten Augenzeugen. Wenig später gegen 21:00 Uhr beobachtete die Sennerin der in unmittelbarer Nähe des Rotwandhauses gelegenen Kümpflalm, wie
«Bruno», der gerade ein Schaf gerissen hatte, mit seiner Beute den Bergrücken vom Rotwandhaus hinabstieg. Bis zum Einbruch der Dämmerung konnten die Sennerin und zwei zufällig vorbei gekommene private Jäger den Bären auf den offenen Almwiesen beobachten. Die Jäger verließen die Alm wieder gegen 22:30 Uhr. Bereits eineinhalb Stunden später, um Mitternacht, klopfte ein dreiköpfiges staatlich beauftragtes Sicherheitsteam des
Landratsamtes
Miesbach
an die Sennhütte, um die Nacht darin zu verbringen. Die Frage, warum eine so schnelle Reaktion auf die Sichtung des Bärens nicht bereits möglich war, als man den Jungbären nur betäuben und nicht töten wollte, bedarf der Klärung.
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(8)
Rotwandhaus oberhalb des Spitzingsees, eines der letzten Fotos von «Bruno» wenige Stunden vor seinem Tode,
anonymer Bärenkiller, Umweltminister Werner Schnappauf, Trauerflor nach «Brunos» Tod
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Das falsche Bild ...
(12.1)
Dieses Foto wurde vom
ddp
Bilderdienst als eines der "letzten Fotos kurz vor Brunos Tod" verbreitet und von fast allen Medien publiziert. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass das Foto nicht Bruno, sondern einen anderen Braunbären zeigt, der noch quicklebendig ist. Der Hinweis darauf kam von Anton Hötzelsperger dem
Sprecher der oberbayerischen Tourismusregion
Samerberg.
Hötzelsberger hatte das Foto von einem Bekannten erhalten mit der Versicherung, dass es sich bei dem abgelichteten Braunbären um Bruno handle und es daraufhin an den Deutschen Depeschendienst
(ddp) weitergegeben. Das Hamburger Magazin
Stern,
das auch das Foto gedruckt hatte, entschuldigte sich in seiner Ausgabe Nr. 39 vom 21. September 2006 bei seinen Lesern für die Falschinformation und bedauerte, dass man ihnen einen Bären aufgebunden habe.
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(9.1)
... aber trotzdem sind wir ALLE Bruno - das sagt auch der Nikolaus!
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(13)
Am 26. Juni 2006 (Montag) um 04:50 Uhr wurde «Bruno» auf der Kümpflalm in der Nähe des Hüttenbachs mit zwei Schüssen aus einer Entfernung von ca. 150 Metern niedergestreckt. Jungbär
«Bruno» wurde nur zwei Jahre alt. Der «Bärenbeauftragte» des Bayerischen
Umweltministeriums,
Diplom-Wildbiologe Manfred Wölfl, dessen Fachgebiet eigentlich die
Luchse
(lynx lynx) sind, sagte am Montag auf einer Pressekonferenz:
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"Der Schuss ist gefallen. Der Bär ist tot."
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Der Grund für den erfolgten Abschuss des Bären, sei nicht das Reissen von Schafen oder das Plündern von Bienenstöcken gewesen, sondern weil der Bär seine natürliche Scheu vor menschlichen Siedlungen verloren hätte. Er suchte sie sogar gezielt auf, weil er gelernt hatte, dass er dort am einfachsten Beute machen könne. Der Wildbiologe Manfred Wölfl erklärte:
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"Und das war es, was ihn zum unkalkulierbaren Risiko machte.
Deshalb musste er abgeschossen werden, so bedauerlich das aus artenschützerischer Sicht ist."
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Am 14. Juli 2006 sagte Manfred Wölfl in einem Gespräch mit der
Mittelbayerischen
Zeitung, dass Braunbär «Bruno» sich gegenüber Menschen nie aggressiv gezeigt habe. Der Abschuss des Bären sei auf ein fehlendes
Wildtiermanagement
in Bayern zurückzuführen. Das ist unglaublich - der eigene Bärenexperte des Bayerischen
Umweltministeriums
bestätigt, dass man einen harmlosen Bären getötet hat, nur weil man nicht wusste, wie man mit seinem Verhalten umgehen soll! Diplom-Wildbiologe Manfred Wölfl sagte wörtlich:
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"Nicht der Bär war gefährlich, sondern die Situation."
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Sofort nach Bekanntwerden des Abschusses beeilten sich die bayerischen
Forstbehörden,
der Bayerische
Landesjagdverband
und der Deutsche
Jagdschutzverband
(glaubhaft) zu versichern, dass keine beamteten Berufsjäger oder Förster, bzw. private Berufs- oder Freizeitjäger an dieser Aktion beteiligt waren. Der Präsident des BJV und CSU-MdL, Prof. Dr. jur. Jürgen
Vocke
schrieb einen offenen
Brief
an seinen Parteifreund und Bayerischen Umweltminister Dr. Werner
Schnappauf,
mit der Bitte um eine amtliche Bestätigung, dass kein Privatjäger an dem Abschuss des jungen Braunbären beteiligt war. Der Präsident des DJV, Jochen
Borchert,
sagte:
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"Die Jägerschaft hat sich frühzeitig vom Abschuss des geschützten Braunbären distanziert,
der in Deutschland überhaupt nicht gejagt werden darf. Getötet wurde Bär «Bruno» von
staatlichen Sicherheitskräften und nicht von Privatjägern."
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In der
Pressemitteilung
des Bayerischen Umweltministeriums heißt es, dass der Bär von jagdkundigen Personen erlegt wurde. Man muss diese Formulierung übersetzen mit:
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"erfahren im Gebrauch von Schusswaffen und trainiert, auf lebende Ziele zu schießen",
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um der Wahrheit näher zu kommen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit war zumindest der Vollstrecker ein ausgebildeter Scharfschütze eines Sonder- oder mobilen Einsatzkommondos (SEK/MEK) der bayerischen
Polizei.
Ein weiteres Mitglied des Killerkommandos könnte vielleicht ein Amtstierarzt gewesen sein mit der Aufgabe, den Tod des Bärens amtlich festzustellen. Es muss bei den bayerischen Behörden schließlich alles seine Ordnung haben - auch das behördliche Unrecht. Der dritte Mann könnte der Teamleiter gewesen sein mit der Aufgabe, die ganze Aktion abzusichern. Zu dieser Aufgabe gehörte sicher auch, die Sennerin der Kümpflalm oder andere zufällige, unliebsame Zeugen des Abschusses einzuschüchtern und sie (rechtswidrig) zum Stillschweigen
über die Identität der Wildschützen zu verpflichten, womöglich sogar mit einer Unterschrift unter eine vorbereitete Geheimhaltungserklärung. Der nächste Skandal wäre perfekt!
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(9.2)
Lieber Bruno - Stellvertretend für alle Bären-Brauereien der Welt wünschen wir dem Vollstrecker ...
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(13.1)
Das Nachrichtenmagazin
Focus
berichtet in seiner Ausgabe Nr. 27 vom 03. Juli 2006, dass alle drei Mitglieder des Killerkommandos Freiwillige gewesen seien. Der Todesschütze sei ein Polizeioberkommissar (wahrscheinlich ein karrieregeiler Profilneurotiker, Anm. d. Verf.) aus dem bayerischen Oberland gewesen, der jedoch, genauso wie seine beiden Begleiter, keine Jagdberechtigung (Jagdschein) besass. Mindestens einer seiner beiden Begleiter, die auch nicht zum Führen von Schusswaffen berechtigt waren, sei ein Beamter des
Landratsamtes
Miesbach gewesen. Um den Bären anzulocken, habe man als Köder ein totes Schaf und Honig auf der Almwiese ausgelegt. Doris, die Sennerin der Kümpflalm, hätte den ungebetenen Gästen zunächst den Zutritt zur Sennerhütte verweigert. Durch das Vorzeigen eines Polizeidienstausweises und dem Hinweis auf einen " behördlich angeordneten Einsatz" wäre der Einlass in die Almhütte erzwungen worden. Dieses Vorgehen war eindeutig rechtswidrig und eine strafbare Handlung, da zum Betreten und zum Aufenthalt in der Sennerhütte ein richterlicher Beschluss notwendig gewesen wäre. Da es eine solchen Beschluss nachweislich nie gegeben hat, liegen zumindest die Straftatbestände Hausfriedensbruch
(§ 123 StGB)
und Nötigung
(§ 240 StGB)
vor. Es ist traurig, aber auch bayern-typisch, dass niemand, der diese Personen (von Amts wegen) kennen müsste, die Zivilcourage besitzt, deren rechtswidriges Verhalten, schon im Vorfeld der rechtswidrigen Tötung des Bären, zur Anzeige zu bringen.
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(9.3)
... und allen verantwortlichen Schreibtischtätern ewigen unlöschbaren Durst !!!!
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(14)
Vieles spricht für diese Theorie, da sich die Sprecher des Bayerischen
Umweltministeriums
auf Fragen nach den am Abschuss beteiligten Personen beharrlich weigern, deren Identität preiszugeben. In der offiziellen Sprachregelung heißt es nur, dass der Bär von einem "staatlich beauftragten Sicherheitsteam des Landratsamtes Miesbach" erlegt worden sei. Das Kaliber der zum Abschuss verwendeten Waffe und die Art er Munition wird als «großwildtauglich» bezeichnet. Weitere Fragen zu den näheren Umständen der Abschussaktion werden nicht beantwortet. Diese Dinge würden nicht öffentlich gemacht, erklärte der parlamentarische CSU-Umweltstaatssekretär Dr. Otmar
Bernhard
auf einer Pressekonferenz in
Schliersee
mit Nachdruck. Interessant dürfte es im Zusammenhang mit dem Ort der verwerflichen Tat sein, dass beim
Landratsamt
Miesbach, der zuständigen und verantwortlichen Behörde für den Abschuss des Jungbären, Umweltminister
Schnappauf
im Jahre 1985 als Jurist tätig war und den Kontakt dorthin nie ganz hat abreissen lassen. Er durfte damit rechnen, dass seine Anweisungen vom dortigen Landrat Norbert Kerkel (Freie Wählergemeinschaft,
Träger des Bayerischen
Verdienstordens
2005) und seinen Beamten ohne (oder nur mit gerinfügigem) Widerspruch befolgt werden würden. Es ist also kein Zufall, dass «Bruno» ausgerechnet im
Rotwandgebiet
so schnell gestellt und erschossen werden konnte. Womit hat man Doris, die Sennerin der Kümpflalm, die die Wildschützen über Nacht in der Sennhütte beherbergte und die auch Zeugin des Abschusses von
«Bruno» war, unter Druck gesetzt, um sie zum Schweigen zu bringen? Oder hat man vielleicht einen
"Gedächtnisverlust" der Sennerin mit Geld aus dem Steuertopf belohnt?
München
wird immerhin auch als die "nördlichste Stadt Italiens" bezeichnet. In ganz Franken hoffen die Bürger jedenfalls sehr, dass die bayerische «Omertà» bald gebrochen wird!
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(9.4)
Die drei freistaatlich Hauptschuldigen am Tode des jungen Braunbären
Dr. jur. Werner
Schnappauf,
Bayerischer CSU-Staatsminister für Umwelt, Gesundheit und Verbaucherschutz, bekannt für seine Aktionen mit der
«Brechstange»
Dr. jur. Edmund
Stoiber,
Bayerischer CSU-Ministerpräsident und ein begnadeter Redner
Dr. jur. Günther
Beckstein,
Bayerischer CSU-Staatsminister des Innern mit einer sehr bedenklichen «Law and Order»-Mentalität
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(15)
Sicher ist, dass der Bayerische Umweltminister Dr. jur. Werner
Schnappauf
(CSU) seinen Parteifreund und Kabinettskollegen, den Bayerischen Innen- und Polizeiminister Dr. jur. Günther
Beckstein
(CSU), um Schützenhilfe beim Abschuss des Braunbären bitten musste. Die Allgemeinverfügung für eine artenschutzrechtliche Abschussgenehmigung des Braunbärens konnte aus ordnungsrechtlichen Gründen nur vom Bayerischen
Innenministerium
erlassen werden. Erst dann konnte das Umweltministerium die Wirksamkeit der Abschussgenehmigung verfügen. Vielleicht hatte Beckstein, bei dem man, wenn es um Fragen der öffentlichen Sicherheit geht, schon öfters profilneurotische Züge beobachten konnte, das Wort Schützenhilfe wörtlich genommen, nachdem sein Kollege Schnappauf am 23. Juni 2006 die ausgesetzte
Abschussgenehmigung
für den Braunbären erneut verfügt hatte. Beckstein könnte sich dazu veranlasst gefühlt haben, seine staatlichen Sicherheitsorgane anzuweisen, den Bären sofort abzuknallen.
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(16)
Der Tod des Braunbärens «Bruno» hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Internationale Medien wie BBC und CNN berichteten online über den Abschuss. Bei einem eilends im Internet eingerichteten Kondolenzbuch brach unter dem Ansturm zeitweise der Server zusammen. Unverständnis, Empörung und massive Kritik waren die Reaktionen auf den Abschuss des jungen Braunbären. Der Deutsche
Tierschutzbund
kündigte rechtliche Schritte gegen die Verantwortlichen an. Der Tierschutzpräsident und (seit 2005) Träger des
Bundesverdienstkreuzes
1. Klasse, Wolfgang Apel, sagte in Bonn:
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"Wochenlang gelingt es angeblich nicht, den Bären einzufangen;
kaum wird er zum Abschuss freigegeben, ist er auch schon tot."
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Der Präsident des Deutschen
Naturschutzrings, (DNR) Hubert
Weinzierl,
hat den Abschuss des Braunbären scharf kritisiert und sagte:
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"Das war die dümmste aller Lösungen. Bären der Welt, meidet Bayern!"
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Die Jugendorganisation des Bundes
Naturschutz
in Bayern sprach von einer "Tragödie für den bayerischen Naturschutz". Selbst der Almbauer Nikolaus Schreyer, dem «Bruno» ein Mutterschaf riss und der die beiden Lämmer jetzt mit der Flasche aufziehen muss, hatte kein Verständnis für das Vorgehen der Behörden:
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"Die Mutter hat sich der Bär geholt, die beiden (Lämmer) müssen wir jetzt mit der Flasche
aufziehen. Die (Behörden) haben sich ganz schön angestellt.
Den (Bären) hätte man gestern den ganzen Tag betäuben können."
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(16.1)
Der Volkszorn kochte - Morddrohungen wurden gegen den Todesschützen und die verantwortlichen Schreibtischtäter ausgesprochen und Menschen in ganz Deutschland stornierten ihre Urlaubsbuchungen in Bayern. Allein in der Marktgemeinde
Schliersee
gingen sechzig Stornierungen ein, darunter größere Reisegruppen und langjährige Stammgäste. In über 700 eMails und ungefähr genau so vielen Beschwerdebriefen an die Gemeindeverwaltung machten empörte Bürger ihrem Ärger Luft. Zu Gast bei Mördern und denen, die sie deckten, wolle man nicht länger sein, man schäme sich für Deutschland, eine solche Region werde man künftig meiden, die Vorstellung, Bärenmörder verdienten auch nur einen Cent durch Fremdenverkehr, sei unerträglich - so und ähnlich lauten die Vorwürfe. Um deshalb wirtschaftlichen Schaden von den Tourismusbetrieben in Schliersee abzuwenden, beeilte sich der Erste Bürgermeister Toni Scherer ("Wir sind keine Bärenmördergemeinde") darauf hinzuweisen, dass der Bär auf dem Gebiet der Nachbargemeinde
Bayrischzell
erlegt wurde und nicht im Gemeindebereich Schliersee, wie die Medien fälschlicherweise berichteten. Dieser Irrtum kam daher, dass der Erste Bürgermeister von Bayrischzell, Helmut Limbrunner (FWG), schlau
(hinterfotzig?) genug war, eine Pressekonferenz über «Brunos» Tod in seiner Gemeinde abzulehnen und sie nach Schliersee zu verlegen, ohne jedoch seinen dortigen Amtskollegen zu informieren. Der Schlierseeer Bürgermeister (parteilose Wählergemeinschaft) äußerte sich empört über den Abschuss des jungen Braunbären, sprach von einer Todesstrafe für den Bären und ist auf die Obrigkeit in München gar nicht gut zu sprechen. Vehement meldete er außerdem schon die Forderung an, «Bruno» im
Bauernhofmuseum
in Schliersee auszustellen.
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Traueranzeige im
Müncher Merkur
(10)
Das Motto der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 - "Zu Gast bei Freunden" - galt leider nicht für
«Bruno»
Eine Umfrage ergab, dass 70% der Deutschen um «Bruno» trauern
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(17)
Auch der bekannte bayerische Sportkommentator Waldemar Hartmann meldete sich zu Wort und sah auch die Hoffnungen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft auf den Titelgewinn der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006 durch den Tod von «Bruno» gestorben. "Waldi" hat damit eine bemerkenswerte Vorhersage getroffen, wie es sich dann beim Spiel um den Einzug ins Halbfinale herausstellte.
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"Nachdem jetzt der Bär tot ist, hat man auch die Seele des deutschen Fußballs erschossen",
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sagte er der Münchner
Abendzeitung.
Seiner Ansicht nach sind die Zusammenhänge zwischen dem Bären und einem deutschen Weltmeistertitel
"sehr klar". So trage sowohl der Endspielort
Bern 1954 als auch
Berlin
2006 einen Bären im Wappen. Und auch
Kalifornien,
wo Bundestrainer Jürgen Klinsmann wohnt, habe ein solches Raubtier auf seiner Flagge. Er betonte:
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"Wenn man das Maskottchen des Titelgewinns erschießt, ist man selbst dran schuld,
dass im Viertelfinale für unsere Nationalmannschaft Endstation ist."
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Deutschlands Viertelfinalgegner Argentinien habe jetzt einfach die besseren Karten. In der Münchner Boulevard-Zeitung
«tz»
sagte der Sportmoderator:
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"Maradona lebt, Bruno ist tot. Die Argentinier wissen, was ein Glücksbringer wert ist."
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Recht hat er gehabt!!! Im Halbfinalspiel gegen Italien haben sich die Spieler der italienischen Fußball-Nationalmannschaft revanchiert für den Abschuss ihres il orso bruno con il nome
«JJ1 ».
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(11)
Bundesland Berlin, Kanton Bern (Schweiz), US-Bundesstaat Kalifornien
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(18)
Der Verein «Tierfreunde Hellabrunn» verlangte Konsequenzen für den «Schad-, Problem- und Risikominister» Dr. Werner
Schnappauf (CSU).
Dieser habe den Abschuss nicht auf Notsituationen begrenzt und die Fangalternative von Professor Dr. Henning
Wiesner,
dem Direktor des Münchner Tierparks
Hellabrunn,
abgelehnt. Der Zoodirektor wollte «Bruno» mit einem Blasrohr betäuben, wie er es bereits mehrfach erfolgreich bei Jaguaren durchgeführt hat. Auch in anderen Bundesländern hat die Tötung des Jungbären heftige Kritik ausgelöst. Der Präsident des Landesumweltamtes
Brandenburg, Prof. Dr. Matthias
Freude,
sprach von einer "Hinrichtung" des Bären. Die in Berlin ansässige
Stiftung
des Naturschützers und Tierfilmers Prof. Heinz Sielmann sieht in dem Abschuss einen Präzedenzfall und erklärte:
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"Auch Problemtiere wie «Bruno» haben eine Daseinsberechtigung."
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Über diesen Satz sollte man im Freistaat Bayern sehr genau nachdenken. Für das wildeste aller Tiere, dem
«Problemmenschen» wurde schließlich in der Bundesrepublik Deutschland die Todesstrafe bereits abgeschafft.
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(18.1) Der
Landesverband
Bayern e. V. des Deutschen
Tierschutzbundes e. V.
hat zum Gedenken an das kurze Leben und den tragischen Tod des jungen Braunbären «Bruno» bei der Östereichischen
Post AG eine
personalisierte
Sonderpostmarke in Auftrag gegeben. Die Östereichische
Staatsdruckerei GmbH
(ÖSD) druckte die Sonderpostmarke im Rastertiefdruck-Verfahren (RaTdr). Die selbstklebende Briefmarke hat Querformat (42 x 35 mm) mit einer Zähnung K 13¾. Die Nominale beträgt 0,55 € und entspricht dem derzeit (August 2006) in Österreich gültigen Posttarif für Standardbriefe bis 20 g zum Versand in Österreich und in die EU-Mitgliedsstaaten. Die Sonderbriefmarke hat allerdings nur in Österreich Frankaturgültigkeit. Außerdem hat der Landesverband eine
Bildpostkarte
ohne Wertstempel (unfrankiert) drucken lassen. Die Sonderbriefmarke und die Postkarte sind beim
Tierschutzbund
Bayern oder bei der Tierschutzbund-Geschäftsstelle in Garmisch erhältlich.
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(11.1)
Personalisierte Sonderpostmarke der österreichischen Post zum Gedenken an «Bruno»
(in Auftrag gegeben vom Tierschutzbund Bayern e. V.)
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(19) Aber auch in «Brunos» italienischer Heimat sorgte der Abschuss für heftige Kritik und Empörung.
«Brunos» Tod hatte vorübergehend den selbst für italienische Verhältnisse einmaligen Betrugs- und Korruptionsskandal (Juventus
Turin, Lazio Rom, AC Florenz und AC Mailand) in der Serie «A» des italienischen Profifußballs aus den Schlagzeilen verdrängt. Die
italienische Zeitung
Corriere della Sera
nannte den Abschuss des jungen Braunbären "einen Akt der Barbarei". Generalsekretär Michele Candotti vom
italienischen
«WWF»
sagte: |
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"Es gibt keine Rechtfertigung für das, was heute im Morgengrauen passiert ist.
Jagd auf einen Bären ist Zeichen einer Niederlage.
Es gibt andere bewährte technische Maßnahmen, um Bären von bewohnten Gegenden fernzuhalten." |
Die staatliche italienische Forstbehörde
Corpo Forestale dello Stato
will einen neuen Helikopter, der zur Bekämpfung von Waldbränden eingesetzt werden soll, nach dem getöteten Braunbären auf den
Namen «Orso Bruno» taufen, teilte der Behördenchef Cesare Patrone mit. Er kritisierte die Erschießung des jungen
Braunbären und bezeichnete die Namensgebung als eine symbolische Geste, um des in Bayern erschossenen Bären
«JJ1» alias «Bruno» zu gedenken. Auch das Besucherzentrum des Naturparks
Adamello-Brenta in
Spormaggiore
wurde jetzt «Orso Bruno» gewidmet. In diesem Zentrum können sich die Besucher die dokumentierte Wiederansiedlung von
Braunbären im Naturpark anschauen. Der italienische Umweltminister Pecoraro Scanio hat inzwischen formale Beschwerde bei der
Europäischen Union in Brüssel gegen die Erschießung des Braunbären eingereicht und eine bessere, EU-weite Koordinierung
beim Schutz von gefährdeten Tierarten verlangt. «Bruno» war Teil des von der EU finanzierten Projektes «Life Ursus»
zur Wiedereingliederung von Bären in ihr natürliches Habitat. |
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(12) Naturpark Adamello-Brenta - Heimat des jungen Braunbären «JJ1», Foto des Bären kurz
vor seiner Ankunft in Bayern,
die Kümpflalm und die Almwiese auf der «Bruno» erschossen wurde, Foto von «Bruno» wenige Stunden vor seinem Tod,
in den bayerischen Bergen herrscht nun wieder Ruhe und Ordnung
Video
beitrag |
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(20) Es ist bedauerlich, dass die internationale Naturschutzstiftung «WWF» in
Österreich
zum gewaltsamen Tod des jungen Braunbären, eine von ihren deutschen und italienischen Kollegen abweichende Position einnimmt. Die
deutsche und
italienische
Sektion des «WWF» haben nämlich am Abschuss des Bären heftige Kritik geübt. Der deutsche «WWF» hat
auch versucht, mit einer eigens aus den USA eingeflogenen Röhrenfalle (gesponsort von
«Bärenmarke»),
den in Bayern und Tirol "auffällig gewordenen" Bären lebend zu fangen. Die österreichische WWF-Pressesprecherin
und Psychologin Frau Magister Susanne Grof sagte jedoch am 26. Juni 2006 der Deutschen
Presse-Agentur
(dpa), dass die Tötung des streunenden Braunbären
«Bruno» alias «JJ1» nach Einschätzung des (österreichischen) «WWF» angesichts
des Verhaltens des Tieres gerechtfertigt gewesen sei. Die Pressesprecherin sagte weiter, dass man den Bären beinahe verhaltensgestört nennen
könne, das habe auch die Art und Weise gezeigt, wie er Tiere riss. Der «WWF» habe sich die unpopuläre Entscheidung, den
Braunbären "aus dem Verkehr zu ziehen", sicher nicht leicht gemacht und sich dabei auf die Meinung von Experten der
Universitäten
Wien und
Freiburg
gestützt. Angesichts der allgemeinen Medien-Hype hier und in Deutschland wäre es für die Behörden eine extrem schwierige
Entscheidung gewesen, den Bären zum Abschuss frei zu geben. Susanne Grof sagte zum Abschluss ihres bemerkenswerten Interviews mit
«dpa», dass das Gefahrenpotential einfach nicht erkannt worden sei und es erheblich leichter sei, einen Bären abzuschießen,
als ihn zu fangen. Na bravo - küss die Hand, gnä' Frau! Solche Aussagen sind natürlich Wasser auf die Mühlen |
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der «Sofort-abknallen-Fraktionen»
in Deutschland und Österreich. |
Diese fragen sich jetzt nämlich (zu Recht), was wirft man uns eigentlich vor, wenn sich nicht einmal die Natur- und Tierschützer des
«WWF» einig sind? Haben die österreichischen WWF'ler vielleicht deshalb den Abschuss von «Bruno» befürwortet,
weil sie befürchtet hatten, dass «Bruno» was wirklich Schlimmes anstellen könnte? Die Reaktionen in der Öffentlichkeit
hätten sich dann eventuell negativ auf eine weitere
Ansiedlung
von Braunbären in Österreich auswirken können. Nach dem Motto lieber einen Bären opfern, um das
große Ganze
nicht zu gefährden. Damit hätten sich die österreichischen Tierschützer aber einen
"Bärendienst"
erwiesen. In der Alpenrepublik leben zur Zeit insgesamt ungefähr zwanzig Bären in freier Wildbahn, in den Nördlichen Kalkalpen,
Kärnten und Osttirol. |
(20.1)
Wir arbeiten noch an einer kritischen Beurteilung des WWF ...
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(21) Nach dem Tod von Braunbär «Bruno» sind bei Polizeirevieren und der zuständigen
Staatsanwaltschaft München II eine Flut von Strafanzeigen eingegangen. Diese richten sich gegen Umweltminister Dr. Werner
Schnappauf
(CSU) und allen an der Tötung des Bären beteiligten Personen. Post mortem versuchten
empörte und traurige Bürger die "Bärentöter" und auch die Obrigkeit zur Verantwortung zu ziehen. In den
Strafanzeigen wurden unter anderem Verstöße gegen die
Jagdschutzgesetze und das
Tierschutzgesetz
genannt. Nach den Worten des stellvertretenden Behördenleiters, Oberstaatsanwalt Eduard Mayer, gebe es aber bislang keinen
ausreichenden Anfangsverdacht für eine Straftat. |
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(21.1) Der Abschuss des jungen Braunbären wird aber für Schnappauf & Konsorten
voraussichtlich keine rechtlichen Konsequenzen haben, denn am 07. Juli 2006 lehnte die Staatsanwaltschaft München II offiziell die Einleitung
eines Ermittlungsverfahrens ab. Es gebe keine hinreichenden Anhaltspunkte für eine Straftat, teilte die Anklagebehörde mit. Der Leitende
Oberstaatsanwalt Rüdiger Hödl betonte, Straftaten kämen nach dem
Jagdrecht
nicht in Betracht, da der Braunbär nicht zu den Tierarten zähle, die durch das Jagdrecht geschützt seien. Auch Straftaten nach dem
Natur- und
Tierschutzrecht
lägen aufgrund der
Abschussgenehmigung
der Regierung von Oberbayern vom 23. Juni 2006 nicht vor. Ein vorsätzlicher oder sorgfaltswidriger Verstoß gegen Strafnormen scheide
daher aus. Dies betreffe auch die Personen, die für den Erlass dieser Verfügung verantwortlich waren. Umweltminister Schnappauf erklärte
daraufhin sofort, die Entscheidung der Staatsanwaltschaft bestätige das rechtmäßige Vorgehen der Bayerischen Staatsregierung.
Bei Juristen ruft die Entscheidung der Münchner Staatsanwaltschaft jedoch nur ungläubiges Kopfschütteln hervor. Wer mit dem
Vorgehen der bayerischen
Staatsanwaltschaften
vertraut ist, weiß, dass in der Regel gegen jeden Normalbürger Ermittlungsverfahren bei geringfügigsten Vergehen eingeleitet werden, auch
wenn aus staatsanwaltschaftlicher Sicht keine Aussicht auf Erfolg besteht. Dieser Fleiß wird vom Bayerischen Staatsministerium für
Justiz
von seinen Staatsanwälten auch erwartet, solange die Bayerische Staatsregierung dadurch nicht in Erklärungsnotstand gebracht wird. |
(21.2) Inzwischen gingen bei der Generalstaatsanwaltschaft München Dutzende von Beschwerden gegen den
Einstellungsbeschluss
der Staatsanwaltschaft München II vom 10. Juli 2006 ein. Tierschutzaktivist(inn)en haben auf einer sehr informativen
Internetseite
(leider ohne Impressum) Musterbriefe für eine juristisch begründete
Beschwerde
gegen diesen Einstellungsbeschluss und für eine erneute
Strafanzeige
gegen die Verantwortlichen am Tod des jungen Braunbären bereitgestellt. Es ist zu wünschen, dass möglichst viele Tierliebhaber von diesen
Mustertexten Gebrauch machen und Beschwerde/Strafantrag bei der Generalstaatsanwaltschaft in München einreichen.
Auf der sehr informativen Bruno-Webseite der «Gesellschaft für Artenschutz und Menschenrechte bR»
G.A.U.M.
können Sie sich über den jeweils aktuellen Stand der juristischen Aufarbeitung von Brunos Tod informieren.
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(13) Gedenkenstätten auf der Kümpflalm
Wiese, wo der junge Braunbär «Bruno»
im frühen Büchsenlicht gemordet wurde |
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(22) Nach «Brunos» Hinrichtung wurde sein Kadaver in das Institut für
Tierpathalogie
der Universität München verbracht. Der parlamentarische Staatssekretär im Bayerischen Umweltministerium Dr. Otmar
Bernhard
(CSU) sagte nach «Brunos» Tod am
26. Juni 2006, der Bär sei waidgerecht erlegt worden. Nach einem einzigen Schuss aus 150 Metern Entfernung, sei der aus Norditalien
stammende Braunbär namens «JJ1» sofort tot gewesen und habe ein schmerzloses Ende gefunden. Wie sich jedoch bei der
Obduktion
des toten Jungbären durch die Tiermediziner herausstellte, wurde «Bruno» keineswegs waidgerecht durch einen Blattschuss erlegt.
Braunbär «Bruno» wurde von (mindestens) zwei Gewehrkugeln im Brustkorb getroffen. Diese Projektile verletzten das Zwerchfell, den linken
Lungenspitzenlappen, den rechten Lungenhauptlappen und den rechten Leberlappen. Brustkorb und Bauchhöhle enthielten jeweils einen Liter Blut.
An diesen Verletzungen der Eingeweide ist der Bär schließlich verendet. Das Bayerische
Umweltministerium
ließ daraufhin mitteilen, es könne davon ausgegangen werden, dass die inneren Verletzungen zu einem schnellen Tod des Bären
führten. Diese neue amtliche Lesart "schneller Tod" heißt nichts anderes, als dass der Jungbär vor seinem Tod hat leiden
müssen. Eine DNA-Analyse ergab, dass es sich bei «Bruno» zweifelsfrei um den trentinischen Braunbären
«JJ1» handelt. |
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(14) Mit dieser Transportraupe wurde «Brunos» Leichnam zur nächsten Forststraße gebracht,
«Brunos» Kadaver, abgedeckt mit einer grünen Plane, auf der Fahrt in die Tierpathologie |
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(23) Das Bayerische
Umweltministerium
verkündete, der Bär werde von Präporatoren vorbereitet und dann im Museum
Mensch und Natur
im Schloss
Nymphenburg
ausgestellt. Dort befindet sich bereits der letzte namenlose Artgenosse «Brunos», der im Jahre 1853 in Bayern erlegte wurde. Mit dieser
Ankündigung wurde der sprichwörtliche Streit "um das Fell des Bären" entfacht. Der Erste Bürgermeister der
Marktgemeinde
Schliersee,
Toni Scherer (parteilose Wählergemeinschaft), der heftige Kritik am Abschuss des Bären und am Vorgehen der Obrigkeit übte,
forderte sofort vehement, den Bären im
Bauernhofmuseum
in Schliersee auszustellen. Der Bär solle als Mahnmal für das falsche Verhalten der Verantwortlichen im Umgang mit dem
«Problembären» ausgestellt werden. In einem Bauernhofmuseum werde die Wohntradition einer Zeit gezeigt, in der noch Bären in
Bayern gelebt hätten, sagte der Bürgermeister. Eine Ausstellung des ausgestopften Bären in dieser Umgebung wäre eine Mahnung
zu einem respektvollen Umgang mit der Natur, ein Appell an zivilisierte Menschen zum Umdenken. In das Bauernhofmuseum passe der Bär besser als in ein
städtisches Umfeld, so Scherer. Auch der umstrittene Leichenpräparator Gunther von Hagens hat beim Bayerischen
Umweltministerium
Interesse am Leichnam des Bären angemeldet. Er will den Bären in seiner Ausstellung
Körperwelten
zeigen. Hagens hat bereits ein Pferd, ein Kamel und einen Gorilla für seine Ausstellung plastiniert. Als Gegenleistung für die
Überlassung des Bärenkadavers bietet er eine Spende in Höhe von 10.000 Euro für ein Tierschutzorganisation an. Der
CSU-Generalsekretär Dr. jur. Markus
Söder
hat die Pläne, den erschossenen Braunbären «Bruno» in einem Museum auszustellen, heftig kritisiert. Er sagte bei einem Interview
mit der Münchner
Abendzeitung,
er finde es persönlich unsensibel und überflüssig, den Bären jetzt auch noch auszustopfen und im Museum auszustellen. Gleichzeitig
verteidigte Söder jedoch die Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung, den Bären zu töten. |
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(15) Der Streit um das Fell des Bären
Für den Bayerischen Umweltminister Dr. Werner Schnappauf (CSU) ist der tote Braunbär Eigentum des Freistaates Bayern,
der letzte bayerische Braunbär (erlegt 1835) im Museum «Mensch und Natur» im Schloss Nymphenburg,
wo Schnappauf auch «Bruno» ausstellen will
Erster Bürgermeister des Marktes Schliersee, Toni Scherer, will den Bären für sein Bauerhofmuseum haben,
Leichenplastinator Gunther von Hagens will «Bruno» in Scheiben schneiden und in seiner Ausstellung
«Körperwelten» zeigen,
Italiens Umweltminister Alfonso Pecoraro Scanio fordert die "Auslieferung" «Brunos» an die italienischen Behörden
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(24) Den massivsten Anspruch auf «Brunos» Überreste erhebt jedoch die italienische Staatsregierung.
Der Sprecher des Bayerischen Umweltministeriums, Dr. Roland Eichhorn bestätigte inzwischen, dass am 27. Juni 2006 ein entsprechendes Fax aus Rom eingegangen ist. In dem vom italienischen Umweltminister
Alfonso Pecoraro Scanio unterzeichneten Schreiben heißt es: |
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"Der Braunbär war Teil eines auf italienischem Staatsgebiet durchgeführten Projekts zur
Wiedereingliederung der Braunbären in der Adamello-Brenta-Gruppe und ist somit
Eigentum des italienischen Staates." |
Der Sprecher des italienischen
Umweltministeriums,
Giovanni Nani, sagte im TV-Sender RAI Bozen, es gehe nicht um den Anspruch auf eine Jagdtrophäe, sondern darum, auf den Fehler
aufmerksam zu machen, der mit dem Erlegen des Bären geschehen sei. Das italienische Umweltministerium will verhindern, dass der in Bayern
abgeschossene Braunbär «Bruno» ausgestopft in einem deutschen Museum zur Schau gestellt und zur Touristenattraktion werde.
Schnappauf schien daraufhin völlig außer "Rand und Band" geraten zu sein und riskierte damit auch diplomatische
Verwicklungen. Im Gegenzug warf er den italienischen Behörden Fehler und Versäumnisse vor, weil sie dem Bären nicht die Scheu vor
Menschen antrainiert und Informationen nur scheibchenweise herausgegeben hätten, nachden der Bär in Bayern Probleme machte. |
(24.1) Zwischenzeitlich hat der Bayerische Umweltminister Dr. Werner
Schnappauf
(CSU) die Forderung, den toten Braunbären den italienischen Behörden zu übergeben, strikt zurückgewiesen.
Die Überreste des Ende Juni erschossenen Braunbären «Bruno» bleiben in Bayern. "Er ist Eigentum des
Freistaates", sagte Schnappauf am 13. Juli 2006 im
Umweltausschuss
des Bayerischen Landtages in München.
Der Kadaver soll wissenschaftlichen Zwecken dienen und nicht kommerziell genutzt werden. Ergänzend sagte ein Sprecher des Bayerischen
Umweltministeriums, der Minister sei "mehr als erstaunt", dass die Italiener den lebenden Bären nicht nehmen wollten, nun
aber "auf den Putz hauen", um das tote Tier zu bekommen. Laut internationalem Recht sei es "völlig
klar", dass der Bär nach seinem Tod das Eigentum des Freistaats Bayern sei. Darüber hinaus sei «Bruno» niemals
Eigentum von Italien gewesen. Ein Tier, das in der Wildbahn geboren wurde, gehöre niemanden, betonte der Sprecher. Möglicherweise
würden «Brunos» Überreste niemals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. |
(24.2) In seinem
Rechenschaftsbericht
vor dem Bayerischen Landtag zur Erlegung des Braunbären «JJ1» (amtlicher Name von «Bruno») verteidigte der
Bayerische Umweltminister Dr. Werner Schnappauf (CSU) noch einmal dessen Abschuss. Zwei Tage später am 15. Juli 2006 hat sein Chef,
der Bayerische CSU-Ministerpräsident Dr. Edmund
Stoiber,
gegenüber den Besuchern am «Tag der offenen Tür» in der Bayerischen
Staatskanzlei
die Tötung des Babybären noch einmal als unausweichlich verteidigt. Stoiber sagte während eines Interviews mit der Redakteurin Julia
Brunke
von der Zeitschrift
«Freiheit für Tiere»
folgenden Satz: |
"Also, wenn Sie keine anderen Probleme haben als den Bären, dann sind Sie eine glückliche Frau!" |
Deutlicher kann man als Politiker Arroganz und Ignoranz gegenüber
dem Wähler nicht zum Ausdruck bringen! |
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(24.3) Am 04. August 2006 organisierte die Umwelt-, Menschen- und Tierrechtsorganisation
«David gegen Goliath»
(DaGG) eine Demonstration auf dem Münchner Marienplatz vor dem Rathaus. Jagdhornbläser erinnerten an den vor mehr als einem Monat in
Bayern getöteten Braunbären «Bruno». Tierschützer hielten in Bärenkostümen eine Trauerfeier und
Totenwache ab. Der Gründer der DaGG und Mitglied der
«Ökologisch-Demokratischen Partei»
(ödp), Bernhard Fricke, forderte unter anderem, einen Bärenanwalt in Bayern einzusetzen und das Töten von Wildtieren zu stoppen.
Blickfang der Veranstaltung war ein zwei Meter großer Stoffbär mit einem Schild um den plüschigen Hals: |
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"Ich klage die Bayerische Staatsregierung des Mordes an meinem Bruder Bruno an" |
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(15.1) Aktivisten der Umweltorganisation «David gegen Goliath e.V.» veranstalteten auf dem
Marienplatz in München eine Trauerfeier für den jungenBraunbären «Bruno»". |
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(24.4) Seit Wochen sorgt das skandalöse Versagen der bayrischen CSU-Landesregierung im Umgang mit dem jungen Braunbären «JJ1» alias «Bruno» international für negative Schlagzeilen. Durch das offizielle
Gutachten
des berühmten
Leibniz-Instituts
für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin ist die Tötung des Bären nun nicht nur von Seiten der Tierschützer verurteilt, sondern auch auf wissenschaftlicher Grundlage als absolut unsachgemäß und unnötig bewiesen worden. Zudem entspricht die Informationsverhinderung des Bayerischen
Umweltministeriums
zur Aufklärung von «Brunos» Tod nicht den geltenden demokratischen Grundsätzen.
Bei einer internationalen Großdemonstration am 05. August 2006 in der Marktgemeinde
Schliersee
in Oberbayern haben rund 600 Personen den Tod Brunos noch einmal betrauert und heftige Kritik am Vorgehen der bayerischen Behörden geübt. Teilnehmer von über 30 Tierschutz-, Naturschutz- und Umweltschutz-Organisationen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien, Frankreich, Slowenien und Kroatien protestierten gegen den behördlich verfügten Abschuss des Braunbären und demonstrierten auch für eine Pflege der Fauna ohne Freizeitjäger. Auf einem der zahlreichen Transparente konnte man lesen: "Alle Jäger sind Bruno-Töter". Bei der Demo ging es aber auch um handfeste finanzielle Interessen. Vertreter der lokalen Tourismusbranche beklagten eine
Flut von Buchungsstornierungen von Urlaubsgästen, die wegen der sinnlosen Tötung des Bären nicht mehr in diese Urlaubsregion kommen wollten. Die Gastwirte und Hoteliers warfen der Bayerischen Staatsregierung insbesonders vor, an der Entscheidung, «Bruno» einfach abzuknallen, in keiner Weise beteiligt worden zu sein. Man fühle sich durch das selbstherrliche Handeln der Ministerialbürokratie verhöhnt. Am Rande der Veranstaltung kam es teilweise zu heftigen, aber friedlichen Diskussionen über die Fragen, ob die Tötung des Bären aufgrund seines Verhaltens notwendig gewesen sei und auch über den Sinn der Tötung von Wildtieren im allgemeinen durch Hobby-Jäger, denen ein Teil der Demonstranten "Lust am Töten" vorwarf.
Hauptorganisator dieser internationalen Großveranstaltung war die «Gesellschaft für
Artenschutz und Menschenrechte
bR» (G.A.U.M.), die, wie man sehen konnte, äußerst attraktive junge Damen als Aktivistinnen in ihren Reihen hat. Auf der sehr informativen
«Bruno»-Projektseite
im Internet kann man einen ausführlichen Bericht von der Demo-Veranstaltung lesen. Als Mitveranstalter zeichnete die «Initiative zur
Abschaffung
der Jagd» aus
Heilbronn
in Baden-Württemberg verantwortlich.
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(15.2)
Großdemonstration von Tier-, Natur- und Umweltschutzorganisationen in der Marktgemeinde Schliersee
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(24.5)
Der Liedermacher Helmut
Jenne aus
Schliersee
in Oberbayern hat in seinem ersten Album
"Saitenstark"
(bärenstark!) auch dem jungen Braunbären Bruno, der quasi vor Jennes "Haustür" von der freistaatlichen Bären-Eingreiftruppe niedergestreckt wurde, einen Song gewidmet. Helmut Jenne singt im
Bavarian Country Style zum Klang seiner akustischen Western-Gitarre Lieder über Lebensfreude, Bescheidenheit, Nächstenliebe, Achtung vor dem Leben und der Natur, verantwortungsvolle Freiheit und ein friedliches Miteinander aller Völker und Religionen. Diese Scheibe ist ein MUSS - nicht nur für alle Bruno-Fans. Von jeder verkauften CD werden € 5,- an Menschen in Not gespendet. In der
Soundgarage von
Antenne Bayern
können Sie den Bruno-Song bewerten und kommentieren.
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(15.3)
Die Musik von Helmut Jenne und seiner Band steht ganz unter dem Motto
"Leben und leben lassen"
Bruno
Song
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(24.6)
Ein Bär mit dem Namen Georg
Jennerwein,
benannt nach dem bekannten bayerischen Wildschützen, der in der Region zwischen Tegernsee und Schliersee von der Bevölkerung auch «Girgl von Schliers» genannt wurde, wacht im virtuellen
Brunos
(Teddy)Bärenmuseum
darüber, dass seinen Artgenossen kein Leid zugefügt wird. Das Museum wurde von Frau Dr. Ursula (nomen est omen) Christina Fellberg aus der oberbayerischen Stadt
Tegernsee
im Dezember 2005 im Internet eröffnet, mit dem Langzeitziel irgendwann auch einmal real eingerichtet und besichtigt werden zu können. Das Wort «Bruno» im Museumsnamen bezog sich anfangs nicht auf den jungen Braunbären «JJ1», da dieser sich zum Zeitpunkt der virtuellen Gründung des Museums noch in seiner
trentinischen
Heimat befand und die Winterruhe pflegte, bevor er sich auf seine verhängnisvolle Wanderschaft über Tirol nach Bayern begab. Der Name Bruno leitet sich ab von der italienischen Bezeichnung (l'orso bruno) für den Braunbären. Nach seinem Tod hat
Bruno
und seine Geschichte jedoch einen Ehrenplatz im Teddybären-Museum von Frau Dr. Fellberg erhalten und der Name des Museums erinnert für immer an diese ruchlose Tat.
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(25) Schon während der erfolglosen Versuche der finnischen Bärenjäger, «Bruno»
mit Hilfe ihrer Spürhunde lebend zu fangen, waren Fan-T-Shirts, bedruckt mit Sympathiebekundungen für den Bären, auf dem Markt. Auch
konnte man sich bei einem friedlichen
Online-Spiel
im Internet beteiligen, um «Bruno» mit einem Blasrohr zu betäuben. Nach dem gewaltsamen Tod des jungen Braunbären hallte ein
Aufschrei des Entsetzens nicht nur durch das Alpenvorland. Diese leidenschaftliche Anteilnahme am toten Bären ließ die Marketingstrategen
aufhorchen. Kurz darauf machten Solidaritäts-T-Shirts und Trauerflaggen für den Jungbären mit dem amtlichen Namen
«JJ1» die Runde. Den pelzigen Sympathieträger gibt es inzwischen als Stofftier, als Süßigkeit und auch eine weitere
Version
des Online-Spieles wurde ins Internet gestellt, bei der «Bruno» auf einer Wolke sitzt und den Bayerischen Umweltminister Dr. Werner
Schnappauf
(CSU) mit klebrigen Honigbatzen bewirft. |
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(16) T-Shirt-Aufdruck, Internet Online-Spiel, «Bruno» als Teddybär von «Steiff» (mit Trauerflor) und
«Schildkröt» (mit Honigtopf), Schaumzuckerbären von «Haribo»
... und das wäre der
Preis
gewesen für einen erfolgreichen Bärenfänger mit
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(26) Der schwäbische Stofftierhersteller
Steiff
brachte eilig eine auf 2.000 Stück begrenzte Sonderedition «Bruno - ein Denkmal in Plüsch», einen Trauerflor tragenden
Braunbären, auf den Markt (€ 49,95 - 30 cm). Wegen des "überragenden Erfolgs" produzierte die Firma gleich zwei weitere
Kuschelbären (€ 99,99 - 60 cm und € 249,99 - 120 cm) in ebenfalls begrenzter Stückzahl.
. Auch der thüringische Mitbewerber und Hersteller von Sammelplüschtieren
Schildkröt
zog nach und vermarktet die auf 999 Stück limitierte Sonderedition «Bruno - mein Bärenfreund», einen jungen Braunbären mit
Honigtopf um den Hals (€ 79,00). Der Süßwarenkonzern
Haribo
setzt auf «Bruno Braunbär»-Schaumzucker in der Form eines Bären und den Geschmacksrichtungen Schoko und Karamell.
"Zukünftig sollen die nächsten wildlebenden Bären in Deutschland nicht vom gleichen Schicksal wie «Bruno»
eingeholt werden", kommentierte der Konzern die Produkteinführung. Alle drei Firmen wollen einen Teil des Verkaufserlöses der
«Bruno»-Produkte (Steiff fünf Prozent, Schildkröt drei Prozent und Haribo 20 Cent pro verkaufter Runddose) dem
«WWF»
Deutschland für Bärenprojekte in den Alpen spenden, sagten die Firmensprecher. WWF-Sprecher Dirk Barth hofft darauf, dass 20.000
bis 30.000 Euro an Spenden zusammenkommen. |
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(27) Auch die für ihre
«Bärenmarke»
bekannte Allgäuer Alpenmilch GmbH will vom Bären-Boom profitieren.
Das Unternehmen denkt nach Angaben ihres Marketingleiters Jürgen Dittrich darüber nach, auf den Milchverpackungen zu Spenden
für Bärenprojekte aufzurufen. "Die Marke ist fast moralisch verpflichtet, etwas zu tun", sagte er. Die Firma hat dem
«WWF» bereits am Anfang der Bärenhatz eine US-amerikanische Röhrenfalle gesponsort, damit «Bruno» lebend
gefangen werden konnte - was von der Bayerischen Staatsregierung leider erfolgreich verhindert wurde! |
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*)
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Der Freistaat Bayern hat nun zwar keinen «Problembären» mehr, CSU-Ministerpräsident Dr. Edmund
Stoiber
aber (nach Monika
Hohlmeier)
wieder einen
«Problemminister»,
der schon einiges auf dem Kerbholz hat. Der Umgang mit dem Verdacht auf Vogelgrippe auf einem Geflügelhof im oberfränkischen Lichtenfels
(der sich als unbegründet herausstellte und außerdem zu einem heftigen Streit zwischen
Bundesverbraucherminister
Horst
Seehofer (CSU)
und seinem bayerischen Amtskollegen führte), der Passauer Wildfleischskandal mit
anschließendem Landtagsuntersuchungsausschuss und jetzt der Abschuss des jungen Braunbären «Bruno» belasten das Konto des
Bayerischen Staatsministers für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz erheblich. |
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*) Umweltminister Werner Schnappauf, verkleidet als Krokodil «Schnappi»,
auf einer Faschingsveranstaltung |
(28.1) Im Bayerischen Landtag wächst unterdessen der Druck auf Werner Schnappauf. Die
SPD-Fraktion
im Bayerischen Landtag erstattete Anzeige im Fall «JJ1» (wie der junge Braunbär «Bruno»
amtlich heißt) und hat bereits den Rücktritt des Umweltministers gefordert. Der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Franz
Maget,
sagte: |
"Die Abschussgenehmigung war ein Fehler und widerspricht möglicherweise dem Gesetz.
Schnappauf und seine Experten haben in den vergangenen Wochen eine heillose Verwirrung und
Überforderung an den Tag gelegt." |
Maget sieht in dem Abschuss auch eine Verletzung der Bayerischen Verfassung, in der die Achtung der Tiere als Mitgeschöpfe
ausdrücklich verankert sei. Der bayerische
Grünen-Landtagsabgeordnete Dr. Christian
Magerl
verlangte einen umfassenden Bericht über den Abschuss des Bären. Magerl sagte im Bayerischen
Rundfunk: |
"Es sind für mich unwahrscheinlich viele Fragen offen - des nationalen wie des internationalen
Naturschutzrechts, aber auch des
Waffenrechts." |
Nicht nachvollziehbar bleibt für Magerl auch, warum sich Wanderer und Radfahrer noch am Sonntag dem Bären auf
Fotodistanz nähern konnten, von Seiten der Behörden aber keine Versuche mehr unternommen wurden, den Bären mit einem
Narkosegewehr zu betäuben. |
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Es sieht so aus, als ob
«Schnappi»
jetzt selbst auf der Abschussliste steht!
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(29) Vielleicht sollte die bayerische CSU, als Lehre aus dieser Geschichte, ihren Wahlspruch
"Näher am Menschen" um den Zusatz "und der Natur" erweitern und in Zukunft auch danach
handeln. Das wäre perfekt und würde auch von der Lernfähigkeit der Partei zeugen. Damit würde sich die CSU deutlich sichtbar aus
der deutschen Parteienlandschaft hervorheben. |
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(30) Die Idee der
Kulmbacher Lokalzeitung
Bayerische Rundschau
die wahren Absichten und Gedanken von Politikern und Prominenten, ihnen von den Lesern der Zeitung in den Mund legen zu lassen, ist ein
Volltreffer. Der Spruch (Bild links), eingesandt von Günter Hörmann aus Kulmbach-Petzmannsberg und dem Bayerischen
Umweltminister Dr. Werner
Schnappauf
(CSU) in den Mund gelegt, trifft den Nagel voll auf den Kopf. Das Bild zeigt Werner Schnappauf beim Anbringen der Plakette
"Fledermäuse willkommen"
am 14. März 2005 auf der
Plassenburg in Kulmbach.
(31) Jüngstes Beispiel dafür, dass Werner Schnappauf mit der Brechstange virtuos umzugehen
weiß, ist der Abschuss des jungen Braunbären "Bruno", der von ihm angeordnet wurde und weltweite Empörung
ausgelöst hat. Bereits zuvor war Schnappauf mit der Brechstange im oberfränkischen Lichtenfels unterwegs, wo er, wegen des Verdachts der
Vogelgrippe, vorschnell die Keulung aller Tiere eines Geflügelzuchtbetriebes anordnete. Wie sich dann herausstellte, war der Verdacht
unbegründet. Auf die nächste Schnappauf'sche "Knüppel aus dem Sack"-Aktion wird man nicht lange warten
müssen. Warum aber das Passauer "Gammelfleisch" so lange unentdeckt und auch nach der Aufdeckung des Skandals die
Brechstange im Werkzeugkasten blieb, aber auch der Bohrer nicht so richtig zum Einsatz kam, dafür interessiert sich demnächst ein
Untersuchungsausschuss des Bayerischen Landtags.
(32) Dr. jur. Werner
Schnappauf,
wohnhaft in
Steinbach
am Wald im oberfränkischen
Landkreis
Kronach, ist einer von elf
oberfränkischen
CSU-Abgeordneten im Bayerischen
Landtag
der 15. Legislaturperiode (2003/2007) und Bayerischer Staatsminister für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz im Kabinett des
Bayerischen CSU-Ministerpräsidenten Dr. jur. Edmund
Stoiber.
Schnappauf wurde über einen Listenplatz der
Frankenwald-CSU
im Jahre 2003 zum ersten Mal in den Bayerischen Landtag gewählt. Die Mehrheit seiner Wähler beobachten seitdem die politischen Schnell-
und Fehlschüsse ihres Landtagsabgeordneten mit immer größer werdenden Ärger und Unverständnis.
(33) Bei den Landratswahlen des
Landkreises
Kronach
im Jahre 1998 verlor Werner Schnappauf als amtierender Landrat (seit 1989) seinen Posten an den
SPD-Kandidaten Oswald
Marr.
Nach dem schmerzlichen Verlust des Landratpostens analysierte der
JU-Kreisverband
des Frankenwaldes, dass die Wahlniederlage nicht unbedingt mit der Person Schnappaufs zu tun habe, sondern zurückzuführen sei auf die
Schwierigkeiten der heimischen CSU, inhaltliche Positionen den Bürgern plausibel zu vermitteln. Die CSU-Nachwuchsorganisation mahnte auch
tiefgreifende parteiinterne Reformen innerhalb der Mutterpartei an. Der Bayerische Ministerpräsident Dr. Edmund
Stoiber
(CSU) jedenfalls holte Werner Schnappauf unmittelbar nach dessen Wahlniederlage, als Staatsminister für Landesentwicklung und
Umweltfragen in sein Kabinett nach München. Schnappauf war bereits in den Jahren 1981 bis 1985 als Mitarbeiter (u.a. als stellvertretender
Pressesprecher) in diesem Ministerterium tätig. Edmund Stoiber fühlt sich dem
Umweltministerium
persönlich verbunden. Im Jahre 1972 war er persönlicher Referent des damaligen Umweltministers und späterem
Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. h.c. Max Streibl (*06. 01. 1932 in Oberammergau, † 11. 12. 1998 in München), der aber
am 27. Mai 1993 wegen der so genannten
«Amigo»-Affäre
von seinem Amt zurücktreten musste. Da Schnappauf aber
kein gewählter Volksvertreter war, saß er ohne Landtagsmandat am Kabinettstisch. Dieser kleine Schönheitsfehler sollte bei den
Landtagswahlen im Jahre 2003 korrigiert werden. Aber Edmund Stoiber war sich nicht sicher, ob ein Listenplatz Schnappaufs bei der CSU im Frankenwald
für ein Landtagsmandat ausreichen würde. Deshalb gab er Anweisung, einen Plan einzufädeln, der Schnappauf ein sicheres Mandat
für den Bayerischen Landtag garantieren würde. Die Brechstange wurde auf Einsatzbereitschaft überprüft. |
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(34) Dieser Plan sorgte bei der
CSU
im oberfränkischen Weltkulturerbe
Bamberg
für erheblichen Wirbel. Der Frankenwälder Schnappauf sollte sich (mit Weisung und Unterstützung aus München) bei der
CSU in der Domstadt zur Nominierung als Direktkandidat für den Bayerischen Landtag andienen. Der bisherige bewährte und engagierte
Bamberger Direktkandidat und gewählte Landtagsabgeordnete Dr. Helmut
Müller
sollte auf einem Listenplatz kandidieren (aufs Abstellgleis geschoben werden). Die Bamberger CSU-Mitglieder erkannten schnell, welches
Kuckucksei
man ihnen da ins Nest legen wollte, stellten sich hinter ihren Kandidaten Helmut Müller und zeigten Werner Schnappauf die
rote Karte.
Die wiederholten Beteuerungen Schnappaufs gegenüber seinen Bamberger Parteifreunden und der lokalen
Presse,
dass sein Lebensmittelpunkt in Zukunft nur noch Bamberg sein werde und wie sehr er die Stadt und ihre Bewohner doch lieben und
schätzen würde, konnten nichts an der Haltung der Bamberger CSU-Mitglieder ändern. Wirkungslos blieb auch der verstärkte Druck
aus München auf die Bamberger CSU-Strategen und der Hinweis darauf, welche einmalige Chance es für den Stimmkreis Bamberg-Stadt sei,
wenn ein Staatsminister die Bamberger Interessen im Bayerischen Landtag vertreten würde. Ein weiterer Hinweis auf die Möglichkeit, dass man
bei entsprechend hohen Stimmenanteil für die Bamberger CSU dann auch noch einen zweiten Bamberger (Helmut Müller) in den
Landtag bringen könnte, brachte den Volkszorn erst richtig zum Kochen. Es war in der Bamberger Öffentlichkeit einfach nicht zu vermitteln,
warum man Schappauf nicht in seinem Heimatstimmkreis Kronach/Lichtenfels zum Direktkandidaten nominieren könne, wenn er angeblich so wichtig
für die oberfränkische CSU und Edmund Stoiber sei, ein Bamberger wegen eines Kronachers dafür aber ins zweite Glied
zurücktreten solle.
Bei der Delegiertenversammlung zur Nominierung des Direktkandidaten gab es schließlich eine Kampfabstimmung zwischen Werner Schnappauf und
Helmut Müller, bei der Schnappauf mit Pauken und Trompeten durchfiel. Das konnte auch der damalige CSU-Generalsekretär Thomas
Goppel
nicht verhindern, der zu dieser Versammlung eilends aus München angereist war. Goppel versuchte in letzter Minute die brechstangen-resisdenten
Bamberger doch noch, in die von Edmund Stoiber vorgegebene Parteidisziplin einzubinden. |
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(35) Leider lässt die
Bamberger CSU
heute (Frühsommer 2006) die Einigkeit und Geschlossenheit von damals vermissen und ist dabei,
wegen unnötiger parteiinterner Querelen, sich in Richtung Bedeutungslosigkeit zu bewegen. Denn auch in Bamberg folgt man (leider) getreu der
Erkenntnis: |
"Hast Du einen Parteifreund, brauchst Du keinen Feind mehr." |
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(19) Eines ist sicher - der Bayerische Umweltminister Dr. Werner Schnappauf (CSU) ist in dieser bärigen Runde
fröhlicher Zecher garantiert unerwünscht !! |
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(36) Nach der Niederlage
Schnappaufs
war es auch mit seiner Liebe zu Bamberg vorbei und er zog sich wieder in den
Frankenwald
zurück. Dort leckte er seine Wunden und schwadronierte über die sturen Bamberger Parteifreunde, denen er mangelnde Weitsicht und
mangelndes Verständnis für das Ganze unterstellte. In seiner Heimat klappte es dann aber doch noch, über einen Listenplatz in den
Landtag einzuziehen. Schnappauf durfte, neben seiner Funktion als Staatsminister, auch ein gewählter Volksverteter sein. |
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(20) Helle Aufregung bei den «Amigos» im bayerischen Staatshimmel - Rebell
Aloysius
hat jetzt
Unterstützung bekommen, da helfen auch mahnende Worte vom bayerischen Petrus nichts ... |
(37) Ob sich «Bruno» im bayerischen Staatshimmel wohl besser fühlen würde, wenn er
wüsste, dass der
Verantwortliche
für seinen Tod alle demokratischen Legitimationen besaß, um sein frühes Ableben zu verfügen und er einfach nur das Pech hatte,
zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein? Hoffentlich hat «Brunos» tragischer und sinnloser Tod wenigstens dazu beigetragen,
Deutschland
darauf vorzubereiten, in Zukunft weitere Bären wirklich willkommen zu heißen. Und eigentlich dürfte das auch kein Problem
sein. Denn warum sollte in Deutschland nicht gelingen, was in Österreich und Italien seit Jahren gut funktioniert? |
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(38)
Elmar R.
Göller,
Heilbronn/Bamberg im Juli/August 2006, Version 2.2 |
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