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Das Frankenlied
 
Text von Joseph Victor von Scheffel (1859) - Musik von Valentin Eduard Becker (1870)
 
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Der Wald steht grün, die Jagd geht gut,
 schwer ist das Korn geraten;
 sie können auf des Maines Flut
 die Schiffe kaum verladen.
 Bald hebt sich auch das Herbsten an,
 die Kelter harrt des Weines;
 der Winzer Schutzherr Kilian
 beschert uns etwas Feines.
 Valleri, vallera, valleri, vallera,
 beschert uns etwas Feines.
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Wallfahrer ziehen durch das Tal
 mit fliegenden Standarten,
 hell grüßt ihr doppelter Choral
 den weiten Gottesgarten.
 Wie gerne wär' ich mitgewallt,
 ihr Pfarr' wollt mich nicht haben!
 So muß ich seitwärts durch den Wald
 als räudig Schäflein traben.
 Valleri, vallera, valleri, vallera,
 als räudig' Schäflein traben.
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Zum heiligen Veit von Staffelstein
 komm' ich emporgestiegen
 und seh' die Lande um den Main
 zu meinen Füßen liegen:
 Von Bamberg bis zum Grabfeldgau
 umrahmen Berg und Hügel
 die breite, stromdurchglänzte Au,
 ich wollt', mir wüchsen Flügel!
 Valleri, vallera, valleri, vallera,
 ich wollt', mir wüchsen Flügel!
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Einsiedelmann ist nicht zu Haus,
 dieweil es Zeit zu mähen;
 ich seh' ihn an der Halde draus
 bei einer Schnitt'rin stehen.
 Verfahr'ner Schüler Stoßgebet
 heißt: Herr, gib uns zu trinken!
 Doch wer bei schöner Schnitt'rin steht,
 dem mag man lange winken.
 Valleri, vallera, valleri, vallera,
 dem mag man lange winken.
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Einsiedel, das war mißgetan,
 daß du dich hubst von hinnen!
 Es liegt, ich seh's dem Keller an,
 ein guter Jahrgang drinnen.
 Hoiho! die Pforten brech' ich ein
 und trinke, was ich finde.
 Du heiliger Veit von Staffelstein,
 verzeih mir Durst und Sünde!
 Valleri, vallera, valleri, vallera,
 verzeih mir Durst und Sünde!
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Am 01. Januar 1806 erfolgte die Erhebung des Kurfürstentums Baiern zum Königreich. Der erste baierische König,
Max I. Joseph, verdankte die Königswürde allerdings nur seinem Bündnis mit dem französischen Kaiser
Napoleon I. Der ehemals selbstständige fränkische
Reichskreis
wurde aufgelöst und die Territorien und freien Reichsstädte in das Staatsgebiet des neuen Vasallen-Königreichs zwangseingegliedert. Diese ruchlose Tat wird in Franken für immer unvergessen bleiben. Dem Frankenlied wurde deshalb die folgende (inoffizielle) Strophe angefügt:
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Du heil'ger Veit von Staffelstein,
 hilf bitte deinen Franken!
 Zerschlag' der Bayern Übermacht,
 wir wollen es dir danken.
 Wir wollen freie Franken sein
 und keine Rucksack-Bayern.
 Das wär' das Glück ganz ungemein
 und uns ein Grund zum Feiern.
 Valleri, vallera, valleri, vallera,
 und uns ein Grund zum Feiern.
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copyright
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Joseph Victor von Scheffel
 in Wanderkleidung um 1864
 * 16. Februar 1826 in Karlsruhe
 † 09. April 1886 in Karlsruhe
 
 
Valentin Eduard Becker
 Jurist und Stadtkämmerer,
 Komponist und Stadtkapellmeister
 * 20. November 1814 in Würzburg
 † 25. Januar 1890 in Würzburg
 
 
Rathaus in Staffelstein
 erbaut von 1685 bis 1687
 
 
Der Staffelberg
 539 m über Meereshöhe
 
 
Wallfahrtsbasilika
 Vierzehnheiligen
 erbaut von 1743 bis 1772
 
 
Ehemaliges
 Benediktinerkloster Banz
 aus dem 12. Jahrhundert
 (heute im Besitz der CSU-nahen
 Hanns-Seidel-Stiftung)
 
 
"Songs an einem Sommerabend"
 vor der imposanten Kulisse
 von Schloss Banz
 (jährliche Open Air Veranstaltung
 des Bayerischen Rundfunks)
 
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