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Bamberger Straßennamen
Herkunft und Bedeutung
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Lebensgroße Bronzestatue am
Maximilians
Eisengitterumschlossener Brunnen mit Unterbau, Becken, Brunnenstock und Figurensockeln aus Trientiner Marmor, fünf lebensgroße Bronzestatuen: auf dem Brunnenstock der erste bayerische
König Maximilian I. Joseph (* 1756, reg. ab 1806, † 1825),
auf den vier Postamenten am Becken die Bamberger Stadtheiligen:
Kaiser Heinrich II.,
Kaiserin Kunigunde,
Bischof Otto I.
und König Konrad III..
brunnen
[I. Distrikt]
Geschaffen 1878-80 von dem bayerischen Erzgießer Ferdinand von Miller (* 1813, † 1887). Der Brunnen stand ursprünglich in der Mitte des → Maximiliansplatzes. Klick mich
St. Heinrich (* 973 [978], † 1024)
(Der Name stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet »Reicher Schützer«)
1004 Grundsteinlegung des ersten Bamberger Domes,
Weihe am 6. Mai 1012, dem Geburtstag Heinrichs II.
1024 am 13. Juli verstirbt Heinrich II. in der Pfalz Grona
,
Überführung nach Bamberg und Beisetzung im Dom,
1513 Grablege im Bamberger Kaiserdom zusammen mit Kunigunde in einem
Hochgrab aus Marmor aus der Werkstatt von Tilman Riemenscheider
Kirche St. Heinrich in Bamberg-Ost
[→ VII. Distrikt]
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Straßen benannt nach Heinrich II.: ← [Nord] Heinrichsdamm [Süd] → ║ → Heinrichstraße |
Lebensgroße Bronzestatue am Maximiliansbrunnen [I. Distrikt]
St. Kunigunde von Luxemburg (* um 980, † 1033)
(Der Name stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet »Kämpferin für ihre Sippe«)
um 998 Eheschließung mit Heinrich IV.
,
dem späteren Kaiser Heinrich II.,
1007 Mitbegründerin[1] des Bistums Bamberg,
Finanzierung der Stiftskirche
,
geweiht 1020 durch Papst Benedikt VIII.,
1025 Eintritt als einfache Nonne in das Benediktinerinnenkloster Kaufungen,
1033 am 03. März verstirbt Kunigunde im Kloster Kaufungen,
erste Grablegung in der dortigen Klosterkirche,
1201 am 09. September werden die Gebeine Kunigundes von der Klosterkirche
Kaufungen in den Bamberger Dom überführt und dort beigesetzt,
1513 Grablege im Bamberger Kaiserdom zusammen mit Heinrich in einem Sarkophag
aus Juramarmor aus der Werkstatt von Tilman Riemenscheider
Kirche St. Kunigund in der Gartenstadt
[→ VIII. Distrikt]
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[1] Heinrich machte seiner Braut Kunigunde bei der Eheschließung das »Castrum Babenberch« (Bamberg) und seine Besitzungen zum Hochzeitsgeschenk. Als Heinrich ca. zehn Jahre später das Bistum Bamberg gründen wollte, verzichtete Kunigunde auf ihre Morgengabe, um die Bistumsgründung zu ermöglichen. Im Jahre 1008 erhielt Kunigunde dafür als Ausgleich den fränkischen Königshof »Chassalla« (Kassel). |
Das Kunigundenloch
Aufmerksame Betrachter des Bamberger Kaiserdomes bemerken an der Außenmauer der Ostapsis , zwischen Marien- und Adamspforte , ein trichterförmiges Loch. Aber wahrscheinlich werden sie dem »Kunigundenloch« keine Bedeutung beimessen. Sollten sie aber, denn die unscheinbar wirkende kreisrunde Öffnung, die selbst vielen alteingesessenen Bambergern unbekannt ist, vereint Glaube und Wissenschaft.
Bis weit in das 18. Jahrhundert hinein befand sich an der Innenmauer des Ostchores das sogenannte »Kunigundenhäusla«. In einem kleinen Schrein ruhte die Kopfreliquie der Hl. Kunigunde. Im Volksglauben verbreiteten sich die von der Reliquie ausgehende Heilkraft und der Segen Kunigundes durch das Loch in der Mauer über die ganze Stadt - soweit der Glaube. Heute befindet sich der Schädel zusammen mit dem ihres Gatten Heinrich II. in einer kleinen Kapelle im Innern des Domes.
Die wissenschaftliche Erklärung für das Loch in der Außenmauer der östlichen Apsis klingt plausibler. Der damalige Dombaumeister beabsichtigte, dass die Strahlen der aufgehenden Sonne am 29. Juni, dem Namenstag des heiligen Apostels
Petrus
,
durch die Öffnung in der Mauer dessen Hauptaltar im Westchor
des Domes erleuchten.
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Die Statue der Hl. Kunigunde auf der »Unteren Brücke«
Die
→ Untere Brücke
überspannt den Nonnengraben und den linken Regnitzarm und verbindet die Insel- mit der Bergstadt. Die erste Brücke wurde im Jahre 1739 erbaut nach Plänen des Baumeisters
Balthasar Neumann
Balthasar Neumann.
Die Rundbogenbrücke mit den sechs Brückenfiguren galt nach ihrer Fertigstellung als schönste Brücke Bambergs und wurde sogar mit der
Karlsbrücke
in Prag und der »Alten Mainbrücke«
in Würzburg verglichen. Das verheerende Hochwasser der Regnitz im Februar 1784, mit in den Fluten treibenden Baumstämmen und Eisschollen, zerstörte nicht nur die
(* 1687, † 1753) Barockbaumeister MiNr. 353y - 07.10.1961 Freimarkenserie Bedeutende Deutsche Klick mich
Seesbrücke
Seesbrücke
sondern auch die »Untere Brücke«, wobei auch fünf der sechs Brückenfiguren verloren gingen. Wie durch ein Wunder blieb die Skulptur der
Zerstört durch das Regnitzhochwasser im Februar 1784. Foto: Stadtarchiv Bamberg A 22 + C III 4 a
Hl. Kunigunde
Informationstafel am Standort der Kunigundenskulptur auf der »Unteren Brücke«
unbeschädigt. Die Statue wurde 1750 vom Bamberger Hofbildhauer Johann Peter Benkert geschaffen.
Die Brücke wurde ohne Heiligenspalier wieder aufgebaut, nur die Kunigundenstatue nahm wieder ihren alten Platz ein, in einer Ausbuchtung der nördlichen Brückenseite kurz vor dem Eingang zur Bergstadt.
Aus Denkmalschutz- und Konservierungsgründen wurde im Jahre 1992 die Originalskulptur durch eine Natursteinkopie (Bild oben links) ersetzt. Das Original (Bild oben rechts) befindet sich heute in der St. Jakobskirche
→ Jakobsplatz
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Straßen benannt nach der Hl. Kunigunde: ← [Nord] Kunigundendamm [Süd] → ║ → Kunigundenruhstraße |
Lebensgroße Bronzestatue am Maximiliansbrunnen [I. Distrikt]
St. Otto I. (* um 1060, † 1139)
(Der Name stammt aus dem Germanischen/Althochdeutschen und bedeutet »Besitzer des Erbgutes«)
1102 - 1139 achter Bischof von Bamberg,
um 1111 veranlasst Otto I. eine prachtvolle Renovierung des Heinrichdoms
,
der durch ein Feuer in der Osternacht 1081 stark beschädigt wurde,
1112 Otto I. führt zusammen mit Abt Wolfram (1112 - 1123) im
Benediktinerkloster Michelsberg die »Hirsauer Reform« ein, das Kloster entwickelt sich zu einer weithin bekannten Schreibschule,
1117 wird die Klosterkirche St. Michael durch ein Erdbeben stark beschädigt;
Otto I. veranlasst darauf hin den
Neubau eines Gotteshauses
"1111. (A) Der hl: Otto läßt den abgebrannten Dom, se wie (B) die verfallene Kirche des Klosters Michelsberg von neuem wieder aufbauen. i:J:1122. Er geißelt Sich (C) jede Nacht vor dem Altare."
Bildtafel #5
im romanischen Stil,
des Hl.-Otto-Legenden-Zyklus in der St. Michaelskirche welches 1121 von ihm geweiht wird,
1124/1125 und 1128 Otto I. reist auf Bitten des polnischen Herzogs Boleslaw III.
nach , um bei den dort lebenden heidnischen Slawen den christlichen Glauben zu verbreiten (»Apostel der Pommern«),
1125 Otto I. lässt Brot aus seinen Vorräten backen und an die Bevölkerung verteilen,
als im Mai ein ungewöhnlicher Schneefall die Saaten vernichtete und eine
Hungersnot
"1125. (A) Bey einer großen Hungersnoth theilt der hl: Otto Brod unter die Armen aus, von denen (B) viele vor Hunger starben. Er trägt (C) die schon halb verweste Leiche eines verhungerten Weibes zu Grabe."
Bildtafel #15
drohte,
des Hl.-Otto-Legenden-Zyklus in der St. Michaelskirche
1189 Heiligsprechung in der Amtszeit von Papst Clemens III.
auf einem Hoftag
von König Heinrich VI. in , in der Rechtsform einer delegierten Kanonisation (durch einen Vertreter des Papstes),
1139 Grablege in einem
Hochgrab
St. Otto
in der Klosterkirche St. Michael in Bamberg
Alte Grabplatte (um 1280) des verlorenen gegangenen ersten Hochgrabes von Bischof Otto I. in der St. Michaelskirche
Kirche St. Otto in Bamberg-Nord
[→ VI. Distrikt]
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Bischof Otto I. konsolidiert während seiner Amtszeit nicht nur den Landbesitz des Bistums Bamberg, sondern schafft durch Gütererwerbungen und Burgenpolitik die Grundlagen für die Ausweitung des Bamberger Bischofsgebietes im
, im
, sowie in der
.
Außerdem gründet oder reformiert er mehrere Spitäler, Stifte und Klöster u.a.:
1119 Gründung des
klosters
Michelfeld
,
von 1134 bis 1139 ist Bischof Otto I. in
Personalunion auch Abt des Klosters Michelfeld,
(heute ist Michelfeld
ein Ortstteil von
).
|
Im rechten südlichen Seitenschiff der St. Michaelskirche befindet sich ein Zyklus von 28 Bildtafeln mit Begebenheiten aus dem Leben des Bischofs Otto I. Die Bildtafeln aus Holz wurden 1628 von einem unbekannten einheimischen Künstler geschaffen. Die Erklärungen unter den Bildern stammen aus dem 19. Jahrhundert. |
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Straßen benannt nach dem Hl. Otto: → Ottobrunnen ║ → Ottoplatz |
Foto: Gaby Hofmann, 2020 |
St. Georg (* um 280, † 303)
(Der Name stammt aus dem Griechischen und bedeutet »Landmann«) |
Auch unter dem Beinamen
bekannt, war Georg der Legende nach ein römischer Offizier der Provinz Kappadokien
,
(damals Römisches Reich
,
heute
),
der während der Christenverfolgung (284 - 305) unter dem römischen Kaiser
Diokletian
am 23. April 303 in Nikomedia
(dem heutigen İzmit
,
)
den Märtyrertod durch Enthauptung gestorben sein soll. Der Georgskult stammt aus dem
Morgenland
und verbreitete sich ab dem Jahre 896 im deutschen Sprachraum, spätestens aber zur Zeit der
Kreuzzüge
im 12. Jahrhundert, auch im ganzen Westen.
Historische belegbare Angaben zur Person Georgs als Ritter und Märtyrer sind vage und stammen aus widersprüchlichen Quellen. Auch Hinweise auf eine Heiligsprechung lassen sich nicht finden. Deshalb ranken sich auch viele Legenden um seine Person. Seit dem Mittelalter wird Georg mit der mythologischen Gestalt des »Drachentöters« verbunden. Wo und wie die Tötung des Drachens stattgefunden haben soll, darüber gibt es aber viele Versionen.
Bei den Menschen christlichen Glaubens weltweit, ist Georg jedoch der beliebteste Heilige und Schutzpatron. Besonders bei den orthodoxen und frühorientalen Christen wird Georg (arab. Al Khader) als Groß- oder Erzmärtyrer verehrt. Im Westen zählt Georg zu den »Vierzehn Nothelfern«
.
Die heutige römisch-katholische Kirche versuchte Distanz zu wahren zu Georgs Heiligsprechung und anderen nicht belegbaren oder widersprüchlichen Begebenheiten (Märtyrertod?) in seinem Leben. Im Jahre 1969 wurde der
(Hl.) Georg von Papst Paul VI.
aus dem römischen Generalkalender
gestrichen, jedoch im Jahre 1975 als »Georg der Märtyrer« wieder eingefügt.
Georg gehört als zweiter Patron zum Patrozinium
des Bamberger Kaiserdomes »St. Peter und St. Georg«, um das Verbindende von
(Byzanz/Konstantinopel) und
(Rom) zu betonen.
Das große morgenländische Schisma
im Jahre 1054 bedeutete die formale Trennung der römisch-katholischen (lateinischen) Kirche des Westens von der
griechischen Kirche des Ostens. Papst Leo IX.
(* 1002, reg. 1049, † 1054) als römischer Pontifex des Westens (Abendland) und der byzantinische Patriarch Michael I. Kerularios
(* um 1000, reg. 1043, † 1059)
als das geistliche Oberhaupt der orthodoxen Kirchen des Ostens (Morgenland) exkommunizierten sich gegenseitig.
Diese gegenseitige Bannung aus dem Jahre 1054 wurde erst am Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils
von Papst Paul VI.
(1963 - 1978) und dem Ökumenischen Patriarchen Athinagoras
(1948 - 1972) am 7. Dezember 1965 ! zeitgleich in Rom,
, und
,
,
in feierlicher Form aufgehoben.
Am 5./6. Januar 1964 hatten sich beide Kirchenober-häupter zu einem Gespräch in
,
,
getroffen und den Beschluss gefasst, dass diese Angelegenheit "aus dem Gedächtnis und aus der Mitte der Kirche getilgt" wird und "dem Vergessen anheim fallen" solle.
Georg war auch der Schutzpatron des Bamberger Domkapitels,
den »Georgsbrüdern«
.
Die Bruderschaft entstand zwischen 1007 und 1012 nach der Gründung des Bistums Bamberg. Ziel war es, ein Vorbild für christliches Leben und Wirken zu sein. Am Ende des 14. Jahrhunderts war von einer Vorbildfunktion des Domkapitels jedoch nicht mehr viel vorhanden. Die Bruderschaft verstand sich als eine Ansammlung von Adeligen, die intensive machtpolitische, kommerzielle
(z.B. die Brudermühle) und finanzielle Interessen verfolgten. Mehrere Versuche die »Georgsbrüder« wieder auf den rechten Weg zu führen scheiterten. Erst deren Auflösung im Rahmen der Säkularisation
im Jahre 1803 bereitete dem Treiben dieser "Brüder" ein Ende.
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Straßen benannt nach dem (Hl.) Georg: → Georgendamm ║ → Georgenstraße |
Auch das Wappen der Stadt Bamberg
zeigt St. Georg als Ritter |
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